Union-Kapitän Christopher Trimmel erfreut sich am Klang des Wortes Stadtmeister, seinem Trainer Urs Fischer ist das mal wieder überhaupt nicht wichtig
Einig sind sich aber alle Union-Kicker und ihr Coach, dass die Köpenicker anders als in Chemnitz gegen die Jungs aus dem Westend wieder ihr richtiges Gesicht gezeigt haben.

Musste ja erklingen. Das Stadtmeisterschafts-Lied füllte nach 90 sehr einseitigen Minuten die Luft in der Alten Försterei. Sehr zur Freude von Unions Kapitän Christopher Trimmel. „Ich mag auch das Wort Stadtmeister. Das motiviert. Das stachelt so ein bisschen an, sagte der Burgenländer“, dem einmal mehr seine 35 Lenze nach dem vierten Derby-Sieg in Serie für die Eisernen nicht anzumerken waren. Die Frage nach der Nummer eins ist also mal wieder geklärt. So früh wie noch nie in der Saison.
Sein Trainer Urs Fischer konnte damit natürlicherweise nichts anfangen. Derbys sind für ihn nur immer besonders umkämpfte Partien, die nicht immer die sportliche Gesamtgemengelage richtig abbilden. Mit der Folklore drumherum kann er wenig anfangen. „Natürlich ist es erfreulich, wenn du gewinnst. Für die Fans ist das besonders wichtig. Ich bin da pragmatischer, das sind auch nur drei Punkt auf dem Weg zu den angepeilten 40 Zählern. Aber natürlich, wenn du gewinnst, nimmst du ein gewisses Selbstvertrauen mit“, sagte der Schweizer nach dem 3:1 gegen Hertha BSC.
Union zog Herthas schnellen Flügelspielern den Zahn durch Trimmel und Ryerson
Einig waren sich die beiden aber, dass diese Partie gegen den Stadtrivalen gezeigt hat, dass Union die richtigen Lehren aus dem Pokal-Spiel gegen Chemnitz gezogen hat. „Wir haben heute verdient gewonnen, wir haben die Zweikämpfe gut angenommen. Gerade auf den Flügeln. Da wussten wir, dass da sehr viel Geschwindigkeit auf uns zukommt. Julian (Ryerson/die Red.) hat das sehr gut gemacht. Ich habe auch frühzeitig attackiert, ihnen die Räume nicht gegeben. Wir haben defensiv wenig zugelassen, das war das wichtigste heute. Und nach vorne haben wir uns sehr viele Chancen herausgespielt“, so der 35-Jährige
Besonders erfreute ihn an diesem historischen Tag – noch nie hatte Union zuvor ein Auftaktspiel in der Bundesliga für sich entscheiden können – dabei, dass ihm endlich mal wieder eine direkte Torvorlage nach Eckstoß gelungen ist. So geschehen beim zwischenzeitlichen 3:0 durch Robin Knoch. Letzte Saison war ja nicht so ideal. „Ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht. Jeder weiß doch, wie wichtig Standards sind“, so Unions Herr der ruhenden Bälle.
Knoche selber konnte sich zunächst nicht sofort wirklich freuen. Der Treffer sollte ja zunächst irregulär wegen einer Abseitsstellung von Rani Khedira gewesen sein, ehe der VAR in Köln dann doch zugunsten der Eisernen intervenierte. „Ich hätte gerne den Jubel direkt anschließend an das Tor geführt. Ist natürlich ein bisschen schade, so ein Tor, gerade in einem Derby direkt vor der Kurve einem den Jubel so ein bisschen zu verwehren. Aber im Endeffekt bin ich dann doch froh, dass das Tor gegolten hat“, meinte Unions Abwehrchef.
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