Fans von Maccabi Haifa beim Conference-League-Gruppenspiel gegen den 1. FC Union im Olympiastadion. 
Fans von Maccabi Haifa beim Conference-League-Gruppenspiel gegen den 1. FC Union im Olympiastadion.  dpa/Andreas Gora

Das ging aber fix! Nach den antisemitischen Vorfällen rund um das Conference-League-Spiel des 1. FC Union gegen Maccabi Haifa ist es offenbar gelungen, einen ersten Angreifer zu identifizieren.

Das Präsidium der Eisernen hat umgehend ein Verfahren zum Vereinsausschluss eingeleitet. Zudem wurde der identifizierten Person mit sofortiger Wirkung und unbefristet ein Hausverbot erteilt. Ein bundesweites Stadionverbot für den Täter ist seitens der Köpenicker ebenfalls beim DFB angemeldet worden.

„Wir danken den Unionern, die sich am Abend des Spiels mit den Angegriffenen solidarisiert haben und unseren Fanclubs für die deutliche Positionierung. Es ist gut, dass wir bereits einen Täter identifizieren konnten. Für Diskriminierung gibt es beim 1. FC Union Berlin keinerlei Toleranz. Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das Landeskriminalamt übermittelt“, so Union-Präsident Dirk Zingler.

Maccabi Haifa war die erste israelische Mannschaft, die in dem von den Nationalsozialisten erbauten Olympiastadion gespielt hatten. Das Spiel wurde von weiten Teilen der Besucher als ein großes, friedliches Fußball- Fest empfunden und von einigen wenigen Idioten für die Zurschaustellung ihrer widerlichen Weltanschauung missbraucht.

Auch die Uefa ermittelt

Das Junge Forum Deutsch-Israelische Gesellschaft (JuFoDig Berlin) hatte die rassistischen und antisemitischen Vorfälle öffentlich gemacht, die vom Verein umgehend auch verurteilt worden waren sein. Auf Twitter wurde der Vorwurf erhoben, dass es auf der Haupttribüne zu Bierbecherwürfen gekommen und versucht worden sei, eine Israel-Fahne anzuzünden.

Dem Eingreifen von Zivilpolizisten sei es zu verdanken, dass die Situation nicht eskalierte. Die JuFo DIG Berlin wies auch ausdrücklich darauf hin, dass mehrere Unioner versucht hätten, das zu unterbinden. „Es gab auch Union-Fans, die sich gegen dieses Verhalten ausgesprochen haben. Wir sind sicherheitshalber in den Maccabi-Block gewechselt“, heißt es in einem weiteren Tweet.

Dass die Uefa ihrerseits Ermittlungen eingeleitet hat, ist dabei als normale Vorgehensweise zu werten.

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