Eiserner Transfer-Aufreger

Wechselt Khedira zum 1. FC Union?

Dass der kleine Bruder von Herthas Weltmeister Sami aber eine RB-Vergangenheit hat, wird manchem Fan bei den Köpenickern sauer aufstoßen.

Teilen
Vergeblich versucht hier Augsburgs Rani Khedira Unions Christian Gentner zu stoppen. Wird der jüngere Bruder von Hertha-Star Sami nun der Nachfolger von Le Gente bei den Eisernen? 
Vergeblich versucht hier Augsburgs Rani Khedira Unions Christian Gentner zu stoppen. Wird der jüngere Bruder von Hertha-Star Sami nun der Nachfolger von Le Gente bei den Eisernen? Imago/Bernd König

Hertha hat seinen Khedira. Sami (34) mit Vornamen, 1,89 m groß und Weltmeister dazu. Nun scheint auch Union seinen Khedira zu bekommen. Den einen Zentimeter kleineren und sieben Jahre jüngeren Bruder Rani.

Zumindest Sky-Sport vermeldete den Transfer als fix. Der Kicker geht auch davon aus. Rani (27) absolvierte 134 Erstligapartien. Neun für seinen Stammverein VfB Stuttgart. 123 für Augsburg. Von dort kommt er jetzt ablösefrei. Und – da wird es interessant, wenn man die eiserne DNA bedenkt – neun für RB Leipzig! Eigentlich ein No-Go in Köpenick wie Präsident Dirk Zingler Ende 2017 in einem Gespräch auf der Vereinshomepage eindeutig klarstellte. Dieser Transfer könnte die Fanherzen bei den Eisernen in Wallung bringen. Auch wenn die Köpenicker wie üblich nichts bestätigen wollen.

Khedira setzte sich in Leipzig nicht durch

Nun muss man bei Khedira sagen, dass er bei den Leipzigern nie den Durchbruch schaffte. Das gelang ihm erst auf der Sechserposition bei den Augsburgern und nicht bei den Rittern der Dose. Bei den Fuggerstädtern schätzte man seine rustikale Art im Mittelfeld lange Zeit sehr. Aber jetzt hat man es versäumt, mit ihm über seinen auslaufenden Vertrag zu verhandeln. Was Oliver Ruhnert auf den Plan rief, der ja mit dem Geld haushalten muss und Bundesligaqualität gerne für lau unter die Fittiche nimmt.

Personal mit Stallgeruch der Roten Bullen hatten die Köpenicker schon mehrfach. Hoffenheims Leihgabe Robert Zulj kickte einst beim ursprünglichen Mutterklub RB Salzburg. Jens Kellers Co-Trainer Henrik Petersen war dort mal im Nachwuchs federführend. Aber direkte Leipziger Vergangenheit besaß noch kein Union-Profi. Andere Zeiten, andere Sitten? 

Union baut vor, falls Andrich geht

Diese Personalie ist noch aus einem anderen Grunde höchst interessant. Mit Christian Gentner, Robert Andrich, Grischa Prömel und Sebastian Griesbeck ist Union derzeit im zentralen Mittelfeld eigentlich ganz gut aufgestellt. Das könnte darauf hindeuten, dass es mit Gentner keine weiteren zwölf Monate geben wird. Khedira als Ersatz für Le Gente? Was die strategischen Fähigkeiten angeht, kann hier Khedira seinem schwäbischen Landsmann eher nicht das Wasser reichen. 

Man darf ruhig damit spekulieren, dass Ruhnert hier auch vorbauen möchte. Für den Fall, dass Robert Andrich die Eisernen verlassen sollte. Der liebäugelt mit England, passt mit seinen Qualitäten auch dort hin und hat aber auch das Interesse bei anderen Bundesligisten geweckt. Und „unverkäuflich“ sei kein Unionprofi hatte Ruhnert jüngst noch einmal betont. 

Ob es zur Brüdervereinigung in der Hauptstadt kommt, steht aber noch in den Sternen. Wo Sami ab dem Sommer seine Zelte aufschlagen wird, ist offen. Mag sein, dass er bei Hertha bleibt. Dann könnte es beim Derby – vorausgesetzt die Blau-Weißen halten die Klasse – zum ersten Bruder-Duell der beiden kommen. Als Hertha Anfang März gegen Augsburg spielte, musste Sami mit einer Wadenverletzung passen.