Union-Fans zittern: Taiwo Awoniyi, jedes Tor bringt seinen Abschied näher
Die Premier League ist für den Nigerianer weiterhin seine Traumliga. Auch familiäre Gründe ziehen ihn wieder zurück auf die Insel.

Erst ging Max Kruse, nun setzt in Köpenick das große Zittern um Taiwo Awoniyi ein. Denn der nigerianische Stürmerstar der Eisernen will zurück auf die Insel. „Die Premier League ist mein Traum. Das weiß jeder, auch hier im Klub“, sagte Unions Mittelstürmer. Klingt nicht so, als ob der 24-Jährige mit aller Gewalt im Sommer bei Union bleiben will. Egal wie wohl er sich derzeit in Köpenick fühlt.
Unions Awoniyi will in die Premier League
Natürlich versucht er gleich wieder abzuwiegeln. „Jetzt ist es zu früh, über einen eventuellen Vereinswechsel zu sprechen“, so der Afrika-Cup-Rückkehrer im Interview mit dem Kicker.
Doch der Geist ist aus der Flasche. Und natürlich weiß er auch, dass jeder weitere Treffer die Klubs in England noch heißer auf ihn machen wird. Und die haben das nötige Kleingeld, um die Ablöse zu stemmen. 6,5 Millionen hat Union letzten Sommer nach Liverpool überwiesen. Sein Marktwert ist laut dem Internetportal Transfermarkt auf 15 Millionen Euro gestiegen. Selbst eine Verdreifachung der ursprünglichen Rekordablösesumme erscheint nicht utopisch.
Awoniyi hat Geschwister in England
Neben dem sportlichen Traum, den er sich bei Liverpool nie erfüllen konnte, weil der LFC ihn immer wieder ausgeliehen hat, sei ein entscheidender Grund auch familiärer Natur. „Wenn ich in England lebte, wäre es für meine Frau und mein Kind einfacher, allein schon wegen der Sprache. Zudem leben meine Schwester und ein Bruder auf der Insel.“
Das klingt nicht nur wie ein Bewerbungsschreiben. Das ist eins!
Mit ein Grund, seinen Wechselwillen zu forcieren, könnte natürlich auch der Abgang von Max Kruse sein. Awoniyi weiß nur zu genau, dass er wahnsinnig von ihm profitiert hat und Unions Höhenflug zum Teil von „Mad Max“ mit verursacht worden ist.
Ein bisschen komisch muss man sich da schon vorkommen, wenn man vom Afrika-Cup zurückkehrt und der Bessermacher ist auf einmal verschwunden! Kann seine Ambitionen nicht zwingend befeuern ...
Awoniys Ziel ist die Champions League
„Max hat immer ein wenig hinter mir gespielt und stets gewusst, wann er welchen Ball spielen muss. Er hatte seine Augen überall, du musstest als Stürmer nur schauen: Wo ist Raum, um hineinzusprinten“, so der neunfache Torschütze der Eisernen, der dank seiner insgesamt 14 Bundesligatreffer für die Köpenicker mittlerweile ja auch Nationalspieler geworden ist.
Im Scherz hatte Awoniyi vor Saisonbeginn die Champions League als eines seiner Ziele benannt. Und wohlweislich mit seinem Trainer Urs Fischer lieber nicht darüber gesprochen. Der mag solche hochfliegenden Ziele ja gar nicht. Und erst recht nicht, wenn sie öffentlich herausposaunt werden. Dass die Köpenicker aber nach 21. Spieltagen an der Qualifikation zur Königsklasse kratzen, ist ja Fakt. Auch wenn es nicht das ursprüngliche Saisonziel ist. Doch mit den Aufgaben kann man ja wachsen ...
Union-Trainer Fischer eine Vaterfigur
Doch ob Awoniyi, seines Zeichens gläubiger Christ, diesen Traum mit den Eisernen erleben wird, sei mal dahingestellt. Es deutet viel darauf hin, dass das, was im Sommer als großes Märchen begann, kein Happy End nach sich ziehen wird. Sondern den Köpenickern einmal mehr nur der schnöde Mammon als Trostpflaster bleibt.
Dabei hatte Awoniyi nach seiner Verpflichtung von Unions Trainer Urs Fischer als eine Art Vaterfigur geschwärmt. Doch so ist das halt in Familien: Irgendwann beginnen die Kinder sich abzukapseln und ihre eigenen Wege zu gehen ...
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