Unions Trainer Urs Fischer hätte nichts gegen den FC Zürich als Gegner seiner Eisernen einzuwenden.
Unions Trainer Urs Fischer hätte nichts gegen den FC Zürich als Gegner seiner Eisernen einzuwenden. Imago/Matthias Koch

Neues eisernes Motto, zumindest für diesen Freitag: Ich schau TV! Auch wenn Urs Fischer die Vorbereitung auf das kommende Bundesligaspiel auf Schalke (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) gewohnt akribisch durchzieht – die Vorfreude auf mögliche Kracherpartien in der Europa League will der stets besonnene Schweizer seinen Profis nicht nehmen. „Ich kann nicht sagen, dass es kein Thema ist“, sagte der Trainer des 1. FC Union Berlin am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Stadion An der Alten Försterei zur bevorstehenden Auslosung.

24 Stunden vor der Ziehung in Istanbul  (13 Uhr, Sky Sport News) aus den Töpfen, gefüllt auch mit namhaften und ruhmreichen Klubs, kündigte Fischer an: „Logisch werden wir gemeinsam schauen. Deshalb werden wir morgen ein bisschen später trainieren.“

Für Beckenbauer der Verlierer-Cup, für den 1. FC Union das Gelobte Land

Nach der Teilnahme an der Conference League in der vergangenen Spielzeit hatten die Köpenicker ihre wundersam-erfolgreiche Reise auch in der vergangenen Saison fortgesetzt. Nur ein Zählerchen trennte die Mannschaft von Urs Fischer am Ende sogar von der Champions League, aber durch den sensationell fünften Tabellenplatz wurde es immerhin noch die Europa League. Der Nachfolger des Uefa-Cups, der für Franz Beckenbauer einst der Cup der Verlierer gewesen war, ist für die Eisernen eher das Gelobte Land. 

„Das müssen wir genießen. Durch die Qualifikation für die Gruppenphase ist schon ein Wunsch in Erfüllung gegangen“, sagte der Schweizer. In der Vorsaison hatten die Köpenicker in der Conference League am Ende doch Lehrgeld zahlen müssen bei ihrer ersten Teilnahme im internationalen Geschäft seit 20 Jahren. In dieser Spielzeit sieht man sich besser gerüstet. Auch weil man über die Erfahrung des Vorjahres verfügt.

Am 8. September geht es los, am 3. November endet die Gruppenphase. Nur zu gerne würde Union in Europa überwintern und dann ab dem 16. Februar wieder ins Geschehen eingreifen. Einen Wunschrivalen hat Fischer unter Teams wie Manchester United – derzeit noch mit dem abwanderungswilligen Superstar Cristiano Ronaldo – oder die von Jose Mourinho trainierte AS Rom, nicht: „Ich habe keinen Lieblingsgegner und auch keinen, gegen den ich auf keinen Fall spielen möchte.“ Der Coach der Eisernen liegt damit nicht auf einer Linie mit Morten Thorsby. Der Norweger hätte gerne AS Rom oder Lazio als möglichen Kontrahenten. Und auch die Fans würden ein Wiedersehen mit Feyenoord Rotterdam nicht gerade begrüßen. 

1. FC Union: Urs Fischer würde sich auf den FC Zürich freuen

Beim Gedanken an ein mögliches Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Verein FC Zürich bei einer finalen Qualifikation der Schweizer huschte aber ein Grinsen durchs Gesicht des Trainers. „Natürlich würde ich mich auf den FC Zürich freuen“, sagte Fischer über den Verein, für den er als Spieler insgesamt 302 Ligaspiele bestritten sowie als Kapitän im Jahr 2000 den Schweizer Pokal gewonnen hatte.

Trotz des Ziels Bundesligaverbleib, das der aktuelle Tabellendritte mit sieben Punkten aus drei Spielen schon wieder recht forsch angegangen ist, will Fischer seine Mannschaft im internationalen Vergleich auch nicht kleinreden. „Wir zeigen den nötigen Respekt vor jedem Gegner, aber wir haben keine Bedenken“, sagte er. Bei allen Gedanken an Europa-Abende liegt der Fokus von Fischer aber auf dem kommenden Meisterschaftsspiel am Samstag (15.30 Uhr, Sky) bei Schalke 04. Dazu hätten sie auch die Analyse gemacht und nicht zur Auslosung, betonte der Coach.

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