Robert Andrich (l.) bekommt Freiburgs Roland Sallai nicht in den Griff und schon  segelt der Ball über Rafal Gikiewicz zum 0:1 ins Tor.
Robert Andrich (l.) bekommt Freiburgs Roland Sallai nicht in den Griff und schon segelt der Ball über Rafal Gikiewicz zum 0:1 ins Tor. imago images/Jan Huebner

Freiburg - Von wegen Dreier an der Dreisam! Kein dritter Sieg in dieser Spielzeit gegen die Breisgauer. Nicht mal ein mühsames Pünktchen. Nein, der 1. FC Union verliert relativ schmucklos beim SC Freiburg mit 1:3 (0:1).

Manch feinen Kick haben die Köpenicker im Verlauf der Saison schon abgeliefert. In der Rückrunde sogar welche, bei denen der Fußball aus der Feinkostabteilung stammte. Doch das dritte Saison-Duell gegen die Truppe von Kult-Trainer Christian Streich war eher Freigurk-Salat denn Kaviar.

Kurioserweise zeigen sich die Schützlinge von Urs Fischer arg  anfällig bei fußballerischer Hausmannnskost, sprich Standardsituationen. Freiburgs Führung durch Roland Sallais Kopfball (34.) entsprang einer Ecke, auch beim finalen 3:1 durch Robin Koch (82.) kam erneut nach einem ruhenden Ball zustande.

Zwar wurde immerhin Freiburgs gefährlichster Angreifer Nils Petersen weitestgehend aus dem Spiel genommen, aber dass das nicht vor Einschlägen schützt, zeigte dann Christian Günther der mit einem satten Schuss in der Anfangsphase der zweiten Hälfte auf 2:0 (55.) stellte und damit die Weichen auf Sieg.

Freiburger erfreuen sich unerwarteter Lufthoheit 

Dass auch Union selbst dieses Metier  im offensiven Bereich beherrscht, bewies dann Sebastian Andersson, der nach einer Ecke von Christopher Trimmel zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer einköpfte (61.). Doch wirklich Druck bekamen die Gäste danach nicht aufs Feld, das Spiel zu drehen, war so unmöglich.

„Das ist schon alles sehr ärgerlich. Wir haben viel zu viele Standards produziert und zugelassen, da haben wir defensiv schon wesentlich mehr Qualität gezeigt in dieser Saison“, konnte sich Mittelfeld-Abräumer Christian Gentner mit der Freiburger Lufthoheit nicht so recht anfreunden.

Schon gegen Wolfsburg waren die Eisernen ungewohnt anfällig in ihrer Spezialdisziplin. Auch beim Pokal-Aus in Leverkusen resultierte der K.o.-Schlag aus einem Kopfball nach einer Ecke.

Für Keven Schlotterbeck, der sich an alter Wirkungsstätte nur darüber freuen konnte, dass sein Bruder Nico beim SC wieder mal ein paar Minuten Spielzeit bekam, gab es trotzdem keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Eine solche Niederlage gehöre nun mal dazu. „Wir müssen jetzt trotzdem den Kopf oben behalten“, meinte der 22-Jährige. Gute Idee. Am besten künftig auch bei Standards.