Und sie feiern trotzdem: 1. FC Union patzt gegen Köln – und der Trainer ist trotzdem zufrieden!
Die Ausgangslage bleibt herausragend: International? Vielleicht sogar Königsklasse? Da muss man über ein 0:0 doch nicht weinen.

Die Fans feiern ihren 1. FC Union. Was bei Union passiert, ist einfach bemerkenswert. Da ändert auch das 0:0 gegen den 1. FC Köln, der mit Blick auf die Tabelle vielleicht zu wenig ist, nichts dran. Die Ausgangslage bleibt herausragend. International? Vielleicht sogar Königsklasse? Doch die Eisernen bleiben erstmal im Hier und Jetzt. Und da heißt es: Es gibt einen Punkt gegen Köln. So lief das Match...
Ausgerechnet der „Wahl-Köpenicker“ Steffen Baumgart hat seinem Herzensklub Union Berlin im Rennen um die Champions-League-Qualifikation ein Bein gestellt. Mit dem 1. FC Köln erkämpfte sich der Trainer und Ex-Unioner am Samstag ein 0:0 in Berlin und bremste den Negativtrend nach zuletzt zwei Niederlagen.
Der 1. FC Union hingegen hat von den letzten 17 Liga-Heimspielen weiterhin keines verloren, steht knapp eine Woche nach der Niederlage im Topspiel bei Bayern München mit 44 Zählern nun aber fünf Punkte hinter der Tabellenspitze.
Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>
Na und? Der 1. FC Union hält sich trotz des zweiten torlosen Bundesliga-Heimspiels nacheinander wacker in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga. Der Traum vom internationalen Geschäft ist längst nicht ausgeträumt.
Starke Anfangsphase vom 1. FC Union – aber nicht belohnt
Für FC-Coach Baumgart war die Reise zu seinem Ex-Klub nach Berlin speziell. „Natürlich ist das Spiel bei Union besonders für mich. Ich habe immer noch eine Wohnung in Köpenick“, hatte der zweimalige „Unioner des Jahres“ (2003 und 2004) vorab gesagt. Das Berliner Publikum empfing ihn mit Applaus.
Was Baumgart nach dem Anpfiff auf dem frisch verlegten Rasen zu sehen bekam, konnte ihm dagegen zunächst weit weniger gefallen. Union begann schwungvoll, baute sofort Druck auf und provozierte Kölner Fehler. Kevin Behrens erkämpfte sich den Ball im Zweikampf mit Florian Kainz, zielte im Anschluss aus rund 16 Metern aber zu zentral (4.).
Lesen Sie auch: 1. FC Union: Meister werden fällt arg schwer, andere ärgern nicht so sehr >>

Die Berliner Anfangsoffensive überstand Köln schadlos. Die FC-Defensive verteidigte lange Bälle auf Unions Zielspieler um Behrens sicher, im Zentrum neutralisierten sich beide Mannschaften in einem kampfbetonten Duell. Trotzdem taten sich Lücken auf. Dejan Ljubicic kam nach einem guten Kölner Konter im Strafraum zum Abschluss. Der Österreicher zielte knapp daneben (19.).
Höhepunkte wie diese blieben eine Seltenheit in der ersten Halbzeit. Union und Köln fanden kaum ein Durchkommen gegen die gut organisierten Defensivreihen, auch Standards verpufften. Union spielte vereinzelte Vorstöße über den schnellen Sheraldo Becker unsauber aus.
Lesen Sie auch: Dickes Lob von Liebling Baumgart: Der 1. FC Union ist seit viereinhalb Jahren in Top-Tagesform >>
Frederik Rönnow rettet dem 1. FC Union das 0:0
Nach der Pause erhöhten beide Seiten das Tempo und fanden häufiger den Weg ins letzte Drittel. Erst scheiterte Unions Josip Juranovic (49.), dann verzog Kölns Linton Maina (50.) nach einem Konter aus kurzer Distanz.
Köln erspielte große Vorteile, auch, weil sich in Unions Spielaufbau ungewohnte Fehler einschlichen. Verlassen konnten sich die Unioner auf Frederik Rönnow. Der Torhüter strahlte große Sicherheit aus und hielt Union im Spiel. Gegen Kainz (59.) und Jonas Hector (66.) parierte er sehenswert.
Lesen Sie auch: Kölns Chefcoach Steffen Baumgart: Selbst wenn du gegen den 1. FC Union eine überragende Leistung bringst, heißt das nicht automatisch, dass du gewinnst! >>
„Zum Glück hatte ich die richtige Hand am Ball“, meinte Frederik Rönnow später, übte aber auch Kritik an der Vorstellung: „In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verloren, hatten keinen Rhythmus.“
Auch für Union-Trainer Urs Fischer ist das Unentschieden kein Beinbruch: „Ich habe das Spiel als ausgeglichen empfunden. Es waren zwei Mannschaften, die viel investiert haben. Köln war ein bisschen gefährlicher. Es gab Phasen in der zweiten Halbzeit, da haben wir um ein Gegentor gebettelt. Wir können uns bei unserem Torwart bedanken, dass er uns im Spiel gehalten hat. Ich bin mit diesem Punkt zufrieden.“
Nun heißt es: Akkus aufladen. Für den 1. FC Union steht bereits am Donnerstag das wichtige Hinspiel im Achtelfinale der Europa League gegen den belgischen Spitzenclub Royale Union Saint-Gilloise (18.45 Uhr/RTL+) an. Dann reisen sie in der LIga zum VfL Wolfsburg (Sonntag, 19.30 Uhr/DAZN).