Satter Zuwachs an Fernsehgeldern

TV-Millionen – jetzt hat der 1. FC Union erstmals was zu verlieren

Um weiter im Ranking zu steigen, müssen die Eisernen die großen Klubs angreifen und aufpassen, dass Konkurrenten wie Mainz nicht vorbeiziehen.

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Hofft auf weitere TV-Millionen, weiß aber, dass da eine Steigerung schwer wird: Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union.
Hofft auf weitere TV-Millionen, weiß aber, dass da eine Steigerung schwer wird: Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union.Imago/Matthias Koch

Sie sind „Best of the Rest“ – Platz 10 im TV-Ranking. Nur die Großen der Liga turnen noch vor ihnen rum. Die Lücke zum Bundesligamittelfeld haben die Köpenicker also geschlossen. Um die Kultband Die Ärzte zu zitieren: Hipp-Hipp-Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar. Doch wer hoch steigt, kann tief fallen. Ging es in den letzten drei Jahren immer nur bergauf, hat der 1. FC Union bei den Fernsehgeldern erstmals etwas zu verlieren.

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Doch der Reihe nach. Der sensationelle fünfte Platz der Spielzeit 2021/22 ließ Union einen gewaltigen Satz machen von Rang 14 auf Platz zehn in der Fernsehgeldtabelle. Satte 15 Millionen Euro kassieren die Eisernen in dieser Spielzeit mehr im Vergleich zur Vorsaison. Für diese Spielzeit können die Köpenicker also mit 54,77 Mio. Euro statt zuvor 39,41 Mio. kalkulieren. Doch Sprünge nach oben so wie jetzt sind schwer, auch wenn die Zweitligasaison 2017/18 aus der Wertung fällt.

Mainz bedrängt den 1. FC Union von hinten

Vor der neuen Spielzeit hat Union 390 Zähler in der Fünfjahreswertung und kämpft mit Hoffenheim (393), Freiburg (398), Frankfurt (403), Wolfsburg (409) und Mönchengladbach (414) um eine Verbesserung. Jeder Tabellenplatzunterschied macht dabei pro Position fünf Punkte aus.

Alles Kandidaten, die sich nicht automatisch hinter der Elf von Urs Fischer einsortieren werden. Und von einer Wiederholung von Rang fünf für die Eisernen ist auch eher nicht auszugehen.

Von hinten drängt Mainz (377)! Das heißt, um nicht von den Rheinhessen überholt zu werden, dürfen die Eisernen in der Endabrechnung keine drei Plätze in der Tabelle schlechter platziert sein als die Nullfünfer.

Eher keine Gefahr in dieser Spielzeit droht von Steffen Baumgarts 1. FC Köln (339) oder Stadtrivale Hertha BSC (330). Es kann schwerlich davon ausgegangen werden, dass die Blau-Weißen Union um zwölf Plätze distanzieren werden.

Europa League beschert dem 1. FC Union Wachstumspotenzial

„Wenn wir sportlich erfolgreich sind, müssen wir versuchen, aus diesem sportlichen Erfolg auch unsere Einnahmen zu steigern“, hat Präsident Dirk Zingler mehr als einmal betont. In dieser Spielzeit könnte das durch die Europacup-Einnahmen gelingen, wo Union für die Europa League ja schon mal ein garantiertes Startgeld von 3,63 Millionen kassiert. Jeder weiterer Punkt aus den Gruppenspielen bringt 210.000 Euro obendrauf.

Weiteres TV-Gelder-Wachstum ist durch die Liga also noch drin, aber keine Sprünge. Im ersten Jahr war Union dort auf 17 gelistet, nach der zweiten Spielzeit auf 14. Nun schon auf 10! Von jetzt an aber heißt es: Mühsam ernährt sich das Eichhörnen. Jeder einzelne Platz muss sich hart erarbeitet werden. Aber langsames Wachstum verspicht ja prinzipiell eh mehr Nachhaltigkeit.

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