Sheraldo Becker vom 1. FC Union – hier im Duell mit Jurrien Timber von Ajax Amsterdam – macht sich keinen Kopf über seine Torflaute. Er bleibt positiv! 
Sheraldo Becker vom 1. FC Union – hier im Duell mit Jurrien Timber von Ajax Amsterdam – macht sich keinen Kopf über seine Torflaute. Er bleibt positiv!  Imago/Ostseephoto

Frei nach seinem großen Landsmann Rudi Carell: Wann wird’s mal endlich wieder Becker? Ein Becker, wie er früher einmal traf ... Denn das ist dieser Tage schon ein Thema beim 1. FC Union. Sheraldo Beckers anhaltende Torflaute! Zuletzt hat der 28-Jährige Anfang November vor der WM-Pause beim 2:2 gegen den FC Augsburg getroffen. Doch nach diesem siebten Streich war Schluss. Verrückt machen lassen will sich Becker dennoch nicht: „Ich bleibe positiv. Irgendwann geht die Kugel schon wieder rein.“

Es ist ein bisschen der Fluch der guten Tat, dem er anheim fällt. In den Vorjahren hatte keiner erwartet, dass Becker regelmäßig trifft. Das Toreschießen war bei Taiwo Awoniyi und Max Kruse angesiedelt. Im Schatten dieser beiden konnte Becker ab und zu einen beisteuern und seine Aufgaben als Vorbereiter und Räumeaufreißer erfüllen. In dieser Spielzeit ist er aber auf einmal der treffsicherste Angreifer. Also steht er jetzt viel stärker im Fokus und wird an sich selbst und seiner bisherigen Ausbeute gemessen.

„Natürlich will man als Stürmer immer Tore machen. Und wenn du triffst, redet auch kein Mensch darüber. Aber dass ich vielleicht viel bessere Spiele gemacht habe, ohne dabei zu treffen, wird nicht so registriert“, meinte der Nationalspieler des Suriname und bittet um ein wenig mehr Gelassenheit und weniger Erbsenzählerei.

Becker ist heiß auf die Champions League. Aber auch mit dem 1. FC Union?

Und wo er gerade beim Klarstellen ist. Er kann sich nicht vorstellen, wie jüngst aus den Niederlanden kolportiert wurde, in der näheren Zukunft zurück nach Holland zu gehen. Diese Liga sei für ihn eigentlich zu klein geworden. „Da gibt es eben nur die PSV Eindhoven oder Ajax Amsterdam. Die sind auch regelmäßig in der Champions League. Ich spiele in einer der besten Ligen der Welt. Und sogar im Europapokal. Das hatte ich vorher ja auch noch nie“, so der pfeilschnelle Angreifer.

Die Champions League könnte er mit dem 1. FC Union auch erreichen. Und natürlich ist das auch ein Ziel für ihn. Auch wenn er betont, dass man nur von Spiel zu Spiel schauen dürfte und jetzt erst einmal Köln anstehe. Aber ja, die Königsklasse wäre verlockend.

Becker betont, dass er sich beim 1. FC Union wohlfühlt

Wobei er so ehrlich ist, keine sinnlosen Garantien abzugeben, ob er denn bleibt oder geht im Sommer. Sein Vertrag wurde im Juni 2022 vorzeitig verlängert und läuft noch mindestens bis 2024. „Ich weiß doch nicht, was im Sommer passiert. Ich kann ja nicht in die Zukunft gucken“, so der 28-Jährige, der von profitypischen Lippenbekenntnissen wenig hält.

Aber er betont, dass er derzeit von sich aus keine Luftveränderung aktiv anstrebt. „Ich fühle mich wohl hier. Das passt für mich und meine Familie. Mein Sohn geht hier seit zwei Jahren zur Schule und hat viele Freunde gefunden. Das Geld allein ist es nicht, worauf es ankommt“, sagte Becker. Es müsste also schon ein großer Klub anklopfen, damit Becker vielleicht doch noch schwach wird.

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