Blick auf das neue Stadion von der Wuhleseite aus.
Blick auf das neue Stadion von der Wuhleseite aus. 1. FC Union

Immer weiter ganz nach vorne! So und nicht anders sieht die Zukunft des 1. FC Union aus. Auf der Mitgliederversammlung der Eisernen im Tempodrom holte Präsident Dirk Zingler den Vorschlaghammer raus: Rekordzahlen, Rekordetat, Abbau des negativen Eigenkapitals in zweistelliger Millionenhöhe. Doch was den Fan wirklich bewegt, sind die neuen Perspektiven für den Ausbau des Stadions. Abriss der Stehtraversen, Neubau des ganzen Bereichs, Umzug für Bauphase zwei ins Olympiastadion. Schon kommenden Sommer soll das Gesamtprojekt starten.

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Doch der Reihe nach. Im Vorabgespräch zur MV ließ Zingler die Katze aus dem Sack. Die Eisernen, mittlerweile 48.364 Mitglieder stark, schlossen das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Gewinn in Höhe von 12,762 Millionen Euro ab und können dadurch das vor allem durch die Corona-Zeit stark angewachsene negative Eigenkapital von 29 Millionen Euro auf etwas mehr als 16 Millionen Euro drücken. Am Ende der Spielzeit 2022/23 soll sich das Ganze in ein Plus von 4,1 Millionen Euro umgewandelt haben. 

Der Lizenzspieleretat wuchs von 32 Millionen in der Spielzeit 21/22 auf 43 Millionen Euro in der laufenden Saison. Womit sich die Eisernen im Ligavergleich immer noch in der zweiten Hälfte des Tabellentableaus bewegen werden. In der kommenden Spielzeit 2023/24 sollen dem Sport dann sogar etwas mehr als 52 Millionen zur Verfügung stehen. 

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Der 1. FC Union freut sich über Rekordzahlen

Der Gesamtumsatz des Union-Konzerns stieg von 122 Millionen Euro in 2021/22 auf 157 Millionen für 2022/23 und soll im Jahr danach logischerweise weiter wachsen. Hammer-Zahlen.

Der Lageplan der neuen Alten Försterei: Rot sind die Neubauten, rechts die neu angelegten Trainingsplätze. 
Der Lageplan der neuen Alten Försterei: Rot sind die Neubauten, rechts die neu angelegten Trainingsplätze.  1. FC Union 

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Hammer ist das Stichwort. Denn beim Stadionumbau holt Zingler die Abrissbirne raus. Es wird ein nahezu kompletter Neubau. Und für die etwa 14-monatige Bauphase, die für Union am liebsten 2025 abgeschlossen sein soll, aber auch noch bis 2027 dauern könnte, ziehen die Köpenicker ins Olympiastadion um. Aus kostentechnischen Gründen habe man sich dagegen entschieden, die Alte Försterei bei laufendem Spielbetrieb zu erweitern.

Dabei werden die Eisernen, die zu Wochenbeginn die Alte Försterei für rund 1,8 Millionen Euro aus dem bis 2063 laufenden Erbpachtvertrag auslösten und damit erstmals seit 1920 Eigentümer ihrer Spielstätte sind, in mehreren Bauabschnitten vorgehen. Phase eins beginnt mit dem Neubau von zwei Fußballplätzen hinter dem Stadion. Da kommt unter anderem ein zweieinhalbstöckiges Funktionsgebäude mit Dachterrasse hin – auf den „schicken Ausblick“ beim Training legt Zingler wert. 

Das geplante Klubhaus mit dem Verwaltungsgebäude aus Blickrichtung Wuhle
Das geplante Klubhaus mit dem Verwaltungsgebäude aus Blickrichtung Wuhle 1. FC Union

Das alte Forsthaus wird saniert. Vor dem Stadion wird auf dem Gelände des alten Traktplatzes, Teil des jetzigen VIP-Parkplatzes, ein öffentliches Parkhaus entstehen mit rund 36 Bus- und 380 PKW-Stellplätzen. 

An die Stelle des bisherigen Waldweges tritt die Westumgehung. Auf Höhe des Forsthauses wird dann eine Straßenbahnwendeschleife hingesetzt. Das Gebäude in der Hämmerlingstraße wird in ein Appartementhaus umgebaut. Auch das neue Klubhaus rund um den VIP-Parkplatz wird in Angriff genommen. Alles ab dem Sommer 2023, denn für diese Maßnahmen braucht es kein Planfeststellungsverfahren.

Der 1. FC Union zieht für die Stadionerweiterung ins Olympiastadion

Das sieht bei der eigentlichen Stadionerweiterung – Phase zwei – auf rund 38.000 Plätze anders aus. Zingler hofft, dass da auch ab 2024 der Spatenstich erfolgen wird, wollte sich drauf aber nicht festlegen. Die 2008/09 mühsam von Fan-Hand errichteten Traversen werden abgerissen. Da werden Tränen fließen! Gründe der Statik machen einen kompletten Neubau erforderlich.

Auch die Haupttribüne wird um eine Etage aufgestockt, um ein geschlossenes Dachbild zu haben. Bevor aber die Bagger rollen, müssen sämtliche anderen Bauvorhaben abgeschlossen sein.

Die Kröte, die die Union-Fans dabei schlucken müssen, um dieses Generationenprojekt, erleben zu können, ist der Umzug der Mannschaft für Spiele während der Bauphase ins Olympiastadion. Über all das, inklusive der Kosten, wollen die Köpenicker im Frühjahr 2023 auf einer gesonderten Veranstaltung informieren.

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