So feierten Becker und Co. den Auswärtssieg des 1. FC Union
Partystimmung pur bei den Kickern der Köpenicker und den mitgereisten Fans. Im Sonderzug blieb kein Auge trocken.

Christian Arbeit, der Presse- und Stadionsprecher des 1. FC Union, hatte vor dem Spiel in Mönchengladbach einen Appell an zahlreiche Arbeitgeber in der Stadt losgelassen. 2400 Fans der Köpenicker waren am Sonntagabend an den Niederrhein gereist – rund 800 davon mit einem Sonderzug, dazu ein Motorradkonvoi – und alle mussten ja in der Nacht noch zurück in die Hauptstadt. Wer schon mal mit einem Sonderzug gereist ist, der weiß, was dort abgeht. Die Jungs kommen erst am Montagmorgen im Bahnhof Lichtenberg an, die können von dort aus gleich zur Arbeit gehen. Ihre Arbeitgeber sollten an diesem Tag ein klein wenig Rücksicht auf sie nehmen, so Arbeits Bitte an die Bosse der Beschäftigten.
Er hätte die Bitte eigentlich auch gleich an seinen Chefcoach durchreichen können. Denn was die Jungs da im Borussia-Park geleistet hatten, verdiente etwas mehr als nur einen freien Tag am Dienstag. Denn es waren Big Points, die von den Profis des 1. FC Union in Gladbach eingesackt worden waren gegen Marcus „Fallsucht“ Thuram und Co. Entsprechend beseelt war die Stimmung bei den Köpenickern, bevor sie ihre Rückreise in die Hauptstadt antraten.
„Ich bin mit der Leistung zufrieden. Es war ein sehr disziplinierter Auftritt über 90 Minuten. Wir hatten eigentlich immer Zugriff zum Spiel. Die Mannschaft stand kompakt, wir waren gut organsiert. Ich glaube, wir haben auch nicht viel zugelassen. Als das, was Gladbach auszeichnet, das haben wir gut im Griff gehabt. Und dann hatten wir auch spielerische Momente. Haben uns Möglichkeiten erspielt und zum guten Glück auch eine genutzt. Am Schluss ist das für mich ein verdienter Sieg“, frohlockte Urs Fischer, der Chefcoach der Köpenicker an den Mikrophonen von Dazn.
Khedira sieht einen verdienten Sieg des 1. FC Union
Auch Rani Khedira teilte die Überzeugung seines Chefs, dass an diesem Abend die drei Punkte nur einer Mannschaft hatten gehören dürfen. Und das waren eben nicht die Gastgeber. „Es war ein wunderschönes Tor. Von Rouss reingelenkt, wie unser Trainer sagen würde, und Sheraldo musste den Ball dann einfach nur noch mit seinem Killerinstinkt direkt reinschweißen“, jubelte Unions Vize-Kapitän, der am Ende des Tages Christopher Trimmel sofort die Binde weiterreichte, als der noch spät eingewechselt worden war zur Absicherung des Erfolges.
„Wir haben schon in der ersten Halbzeit bis zur 35., 40. Minute ein gutes Spiel gemacht. Da hätten wir nur die Umschaltsituationen besser ausspielen müssen. In der zweiten Halbzeit sind wir dann sehr gut aus der Kabine gekommen und verdient in Führung gegangen. Danach haben wir es gut verteidigt, was gegen eine ballsichere und starke Mannschaft, die mit Thuram einen wunderbaren Zielstürmer vorne hat, ja nicht so ganz einfach ist“, meint der 29-Jährige.

Am Ende des Abends ließ der 29-Jährige wenige Tage nach seiner erfolgten Vertragsverlängerung auch noch eine Liebeserklärung für die Eisernen vom Stapel. „Ich muss nicht woanders hingehen, um den nächsten Schritt zu machen. Den kann ich auch mit Union Berlin machen. Ich muss nirgend woanders hingehen, um mehr Geld zu verdienen, sondern wenn man sich wohlfühlt und so wertgeschätzt wird, dann ist es auch der richtige Schritt, hier zu bleiben. Union ist einfach ein wunderbarer Verein“, so Khedira.
Rückhalt beim 1. FC Union: Rönnow und Becker
Unions Stammkeeper Fredrik Rönnow, der von Khedira auch noch ein Lob kassiert hatte, weil er die einzige Gladbacher Großchance zunichtegemacht hatte, war ebenfalls sehr glücklich. „Fischer hat uns in der Pause dazu aufgefordert, einfach dranzubleiben. Die erste Halbzeit war für uns ja auch gut. Natürlich hatte Gladbach einige Phasen mit dem Ball, aber wir haben sehr gut verteidigt, gut gekämpft, am Ende haben wir die drei Punkte. Toll“, so der Däne.
Dass hinten die Null stehen muss, ist das eine – Rönnow hielt schon zum neunten Mal in dieser Spielzeit seinen Kasten sauber –, aber zum Gewinnen muss es ja auch vorne klappen. Da gebührte der Dank Sheraldo Becker. „Wenn wir tief verteidigen, dann haben wir immer Chancen auf Umschaltaktionen mit Sheraldo mit seiner Geschwindigkeit. Es war ein Superspiel von ihm. Er ist immer gefährlich. Ich bin froh, dass er das Tor gemacht hat“, so der 30-Jährige.
Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>