Der 1. FC Union verliert 2:4 bei der TSG Hoffenheim und bangt um die Königsklasse
Nun kommt es zu einem Herzschlagfinale um die Champions League im Fernduell mit Freiburg am letzten Spieltag.

Einfach? Einfach kann jeder. Der 1. FC Union entschied sich mal wieder für den schwereren Weg. Nach dem 2:4 (1:2) bei der TSG Hoffenheim stehen die Köpenicker nun vor einem Herzkasperfinale am letzten Spieltag. Punktgleich mit dem SC Freiburg gehen sie in den finalen Durchgang. Vier Tore besser stehen sie da. Die Eisernen erwarten Werder Bremen, die Breisgauer müssen nach Frankfurt. Spannender geht es kaum.
Was für eine Horrorvorstellung aus Köpenicker Sicht. Zumindest die ersten 45 Minuten. Ein Wahnsinnsaussetzer von Diogo Leite, der einen hohen Ball zu Frederik Rönnow zurück köpfen will und die Kugel verfehlt. Ihlas Bebou sprintet dazwischen, umkurvt Unions Schlussmann und schiebt den Ball humorlos in die Maschen (23.). Der Rettungsversuch von Danilho Dokehi ist wirkungslos.
Schlimm genug für den sonst zu zuverlässigen Portugiesen, der wahrlich einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Auch beim zweiten Hoffenheimer Treffer stand er Pate. Bei einem Klärungsversuch gegen Christoph Baumgartner erwischt der Verteidiger zwar auch den Ball, aber fast zeitgleich den TSG-Stürmer. Nach Videobeweis entscheidet sich Schiri Christian Dingert plötzlich um und gibt dennoch Strafstoß. Sehr hart. Fragwürdig im hohen Maße. Juckt Andrej Kramaric nicht die Bohne. Er verlädt Rönnow und erhöht auf 2:0 (36.).
Dokehi lässt den 1. FC Union hoffen
Die rund 5000 mitgereisten Union-Fans trauen ihren Augen nicht! Sieht so so ein Marsch in die Königsklasse aus? Eher mal wieder wie die typische eiserne Aufbauhilfe für Kellerkinder.

Dass die erste Hälfte dann doch mit einem Hoffnungsschimmer zu Ende geht, liegt an sieben Minuten Nachspielzeit, hervorgerufen durch eine Spielunterbrechung gleich zu Beginn, als die TSG-Fans das Spielfeld mit Rauchtöpfen eingenebelt hatten. Und natürlich an Doekhi, dem personifizierten Willen. Bei einer Ecke von Christopher Trimmel entwindet er sich erst Kramaric, dann schädelt er die Kugel unter Bedrängnis an die Unterkante der Latte und von dort schlägt der Ball hinter der Linie auf zum 1:2 (45.+4). Sein fünfter Saisontreffer! Das aus Köpenicker Sicht so dringend benötigte Lebenszeichen.
Der 1. FC Union kann das Blatt nicht mehr wenden
Das Spiel war wieder offen. Und die Eisernen versuchten nun in Durchgang zwei, das Heft des Handelns an sich zu reißen. Wobei sie dabei immer auf der Hut sein mussten, nicht ausgekontert zu werden. Denn die TSG verteidigte leidenschaftlich und lauerte auf Umschaltmomente. Sheraldo Becker versemmelt die Chance zum Ausgleich (54.). Wer weiß, welche Wendung die Partie dann noch genommen hätte.
Denn danach? Viel Angerenne. Viel Kampf. Viel Bemühen. Aber nichts wirklich Nennenswertes! Union bekam kein Tempo ins Spiel. Es fehlten die zündenden Ideen. Kramaric traf zum 3:1 für die TSG, der erneute Anschluss durch Aissa Laidouni (90.+5) wurde von Munas Dabbur sofort wieder zunichtegemacht mit dem 4:2 (90.+9).
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