Rani Khedira trug in Mainz erstmals die Spielführerbinde des 1. FC Union.
Rani Khedira trug in Mainz erstmals die Spielführerbinde des 1. FC Union. City-Press/Moritz Eden

Schönheitspreise helfen einem am Ende nicht weiter. In Schönheit zu sterben, hat noch nie einem Erfolg in der Bundesliga garantiert. So gesehen wissen die Kicker des 1. FC Union, dass sie in dem Bereich noch zulegen können, aber insgesamt sind sie nicht unzufrieden, aus Mainz einen Zähler entführt zu haben. Für sie ist das Glas eher halb voll als halb leer.

„In Mainz ist es extrem schwer, zu gewinnen. In der vergangenen Saison waren wir eine von nur zwei Mannschaften, denen das gelungen ist. Mit Blick auf den Spielverlauf ist es schon ein gerechtes Ergebnis. Es war ein kampfbetontes Spiel mit wenig Risiko, man wollte dem Gegner nicht in die Karten spielen. Deswegen kommt dann mal so ein schmutziges 0:0 dabei herum“, lautete das Urteil von Rani Khedira (KURIER-Note: 3), der diesmal für den zunächst nur auf der Bank sitzenden Christopher Trimmel die Spielführerbinde trug.

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Natürlich weiß Khedira, dass der Auftritt bei den Nullfünfern auch Optimierungspotenzial besaß. Gegen Herta war Union besser drauf. „Wir haben heute, glaube ich, kein gutes Spiel gesehen, aber bei dieser Hitze war es unglaublich schwer, die hohe Intensität auf den Platz zu bringen. Beide haben es versucht, aber es war kein Zuckerschlecken“, gab Rani Khedira hinterher zu.

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Khedira lobt Unions Neuzugang Haberer

Das Positive überwog aber in seiner Analyse: „In Mainz zu gewinnen, ist extrem schwer. Aber wir haben zu null gespielt. Da nehmen wir Zutrauen mit. Die Defensive passt. Vielleicht haben wir ein bisschen zu wenig Torchancen rausgespielt. Aber nächste Woche gegen Leipzig muss ja auch die Defensive wieder so stehen – nur dann die Nadelstiche besser sitzen“, so Unions Spielführer des gestrigen Tages.

Janik Haberer, der gegen Hertha einer der Union-Motoren des Spiels war, war mit dem Kick aber nicht so ganz zufrieden. Auch wenn er von Khedira gelobt wurde. „Top-Zugang. denn ich glaube, die Fußstapfen von Grischa Prämel sind groß. der hat letztes Jahr acht Tore gemacht und viel nach hinten oder in die Tiefe. Janik hat letztes Woche ein Sensationsspiel gemacht, heute war es auch gut. Er hat viel gearbeitet, hat sich ausgekotzt. Von daher sind wir sehr, sehr zufrieden, dass er bei uns ist“, so Khedira.

Fischer kann mit dem Remis leben

Haberer freute das Lob, aber lieber ging er auf das 0:0 in Mainz ein. „Letzte Woche war es gut, diese Woche nicht ganz so gut. Ich glaube, der Punkt heute geht in Ordnung“, so Haberer, der sich nach seinem Wechsel aus dem Breisgau schon ein wenig umstellen muss. „In Freiburg ist mehr Ballbesitz. Hier geht es öfter mal schnell auf die Kette“, so sein Fazit. Diese anderen Spielprinzipien bräuchten ein wenig Zeit, ehe man sie total verinnerlicht hätte.

Trainer Urs Fischer konnte aber insgesamt mit dem Remis gut leben. „Beide Teams haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und sich darum auch in gewisser Weise neutralisiert. Im Spiel mit dem Ball musst du dann zwar zulegen, aber ich nehme gerne einen Punkt aus Mainz mit“, so der Schweizer Fußballlehrer nach einer ziemlich reifen Leistung seiner Elf, der nur das i-Tüpfelchen in Form eines Lucky Punch verwehrt blieb.

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