Unions Mannschaft feiert vor der voll besetzten Waldseite, Siegtorschütze Taiwo Awoniyi tanzt ausgelassen vor den Kollegen.
Unions Mannschaft feiert vor der voll besetzten Waldseite, Siegtorschütze Taiwo Awoniyi tanzt ausgelassen vor den Kollegen. imago/Contrast

Sie wollten nicht aufhören. Die Ränge nicht verlassen. Sie sangen sich die Kehle wund. 20.00 Unionfans schwelgten in Glückseligkeit. Der bei den Eisernen beliebte Fansong „Kernkraft 400“ von Zombie Nation, der einst bei einem Auswärtsspiel in Cottbus geboren und dann nach Köpenick importiert wurde, wurde angestimmt. Endlos in Dauerschleife intoniert. 

„Die Stimmung war top. Das Stadion, die Fans, überragend“, freute sich Genki Haraguchi nach dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln, mit dem die Köpenicker nun wieder mit einem Auge gen Europa schielen dürfen.

Dem konnte Unions Trainer Urs Fischer nur zustimmen. „Das war schon noch mal was anderes. Heute haben mich die Spieler überhaupt nicht gehört, das wirklich schon ’ne Wucht in so einem engen Spiel“, meinte der Schweizer zur Atmosphäre in der ausverkauften Alten Försterei.

Die Waldseite hüpft und tanzt zu Zombie Nations Klassiker „Kernkraft 400“.

Domenika Ahlrichs

1 FC Union: Endlich die 40-Punkte-Marke überschritten

Ähnlich sah das Unions Spielführer Christopher Trimmel. „Es war viel Kampf, zwei Mannschaften mit einer großen Mentalität. Es waren wenig Torchancen, aber wir haben den Fehler eiskalt ausgenutzt“, freute sich der gebürtige Burgenländer über das Ende der eisernen Durststrecke.

Strahlende Gesichter überall. Auch bei Robin Knoche, der ja am Spieltag noch am Morgen seinen Vertrag bei den Köpenickern um mindestens zwei weitere Jahre verlängert hatte. „Die 40 Punkte waren immer unser Ziel. Das haben wir heute endlich erreicht, das wollten wir in den letzten Spielen schon schaffen. Ich glaube Freitagabend drei Punkte sind immer ein Grund zum Feiern“, so der eiserne Abwehrchef.

Knoches Vorfreude aufs Derby gegen Hertha

Eine Stimmung, als hätte man bereits wieder das Ticket nach Europa in der Tasche. „Besser geht’s nicht. Da haben wir alle darauf gewartet, dass das Stadion voll sein kann. Einen besseren Rahmen gibt es auch nicht als so einen Freitagabend. Und man hat es ja auch gesehen nach dem Spiel, wie die Jungs alle mit uns lange gefeiert haben. Auch die Ansage Richtung Derby kam. Da ist auch Vorfreude da. Das hat heute alles gepasst“, so Knoches Gesamtfazit.

Grundsätzlich war eine gewisse Erleichterung zu verspüren, dass sich Union aus dem Negativsog herausgezogen hatte und nun gestärkt in den Endspurt geht. Denn auch wenn die Spiele zuvor nicht alle schlecht gewesen waren, die Ergebnisdelle mit nur vier Zählern aus den letzten sieben Kicks hatte doch ein klein wenig am Nervenkostüm der Eisernen geknabbert. „Wir haben heute nicht schlechter gespielt als vorher und vorher nicht schlechter als jetzt. Aber zum Schluss geht es immer um Punkte“, so Fischer.

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