Sieben Fragezeichen: Was wird aus diesen eisernen Reservisten?
Sieben Kicker kämpfen noch um ihre Zukunft bei Union. Der KURIER nennt ihre Chancen.

Länderspielwoche bei den Eisernen und eigentlich eine Chance, nach 13 Bundesligaspielen am Stück mal ein wenig zu verschnaufen. Doch Trainer Urs Fischer hat anderes im Sinn und lädt das verbliebene Team – sechs Unioner sind bei ihren Nationalmannschaften – am Donnerstag noch einmal zu einem Testspiel gegen Eintracht Braunschweig (Anpfiff: 15.00 Uhr). Da sollen vor allem die Profis eine Chance bekommen, die sich zuletzt nicht oder nicht so recht ins Rampenlicht spielen konnten. Bei dem einen oder anderen läuft schließlich auch noch der (Leih-)Vertrag aus. Grund genug für den KURIER, mal die Chancen der eisernen Reservisten für eine Weiterbeschäftigung auszuloten.
Karius und Hübner stehen wohl vor dem Absprung
Da wären auf der Torwartposition zum Beispiel Loris Karius und Jakob Busk. Der Däne akzeptiert nun schon im dritten Jahr in Folge mannschaftsdienlich seinen Status als Reservekeeper, verlängerte erst im Sommer um ein weiteres Jahr. Mit 27 ist der frühere U21-Nationalspieler im besten Fußballalter, doch als gestandenes Mitglied der Mannschaft ist durchaus davon auszugehen, dass er erneut verlängert. Chance, dass er bleibt: 80%. Was man von Loris Karius eher nicht sagen kann. Die Leihgabe des FC Liverpool bekräftigte zuletzt zwar, dass er sich in Berlin pudelwohl fühle – doch eine langfristige Verpflichtung des ebenfalls 27-Jährigen dürfte spätestens am Finanziellen scheitern. 15%.
In der Defensive dürfte sich indes Florian Hübner gegen Braunschweig noch einmal zeigen. Der Aufstiegsheld ist in der Innenverteidiger-Hierarchie nur die Nummer vier, eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages dürfte vor allem für ihn selbst kaum ein Thema sein. 20%.
In der Offensive kämpfen gleich vier Spieler um ein wenig mehr Spielzeit. Im dem Quartett aus Leon Dajaku, Keita Endo, Marius Bülter und Akaki Gogia, hat der Senkrechtstarter des vergangenen Spieljahres, Bülter, derzeit die beste Ausgangslage, weil sein Vertrag nicht ausläuft und er bereits bewiesen hat, dass er sich in der Bundesliga durchsetzen kann. Er bleibt zu 99%.
Für die Bank hat Dajaku zu viel Talent
Diesen Beweis muss Keita Endo hingegen noch erfüllen. Für ihn spricht, dass er zuletzt starke Ansätze zeigen konnte und die Kaufoption nicht ganz so hoch sein soll. 65%. Das kann man bei den ausgehandelten 2,5 Millionen Euro für Leon Dajaku nicht behaupten. Die Leihgabe des FC Bayern kam unter Urs Fischer noch überhaupt nicht zum Zuge. Zuletzt hieß es, dass seine bis 2022 ausgehandelte Leihe bereits frühzeitig beendet werden könnte. Für die Bank hat der Deutsch-Kosovare aber eigentlich zu viel Talent. 55%.
Am kompliziertesten ist die Situation bei „Andy“ Gogia. Der Aufstiegsheld und Fan-Liebling, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, scheint für Urs Fischer bestenfalls eine Joker-Lösung zu sein, mit 29 Jahren geht es so langsam in den Spätsommer seiner Karriere, den er kaum auf der Bank verbringen will. Aber: Gogia ist für die Teamchemie ungemein wichtig und nach dem Abgang von Christopher Lenz müssen sich die Eisernen fragen, ob sie einen weiteren „Verbindungsspieler“ ziehen lassen wollen. 45%.