Kriminalpolizei ermittelt

Schwere Vorwürfe gegen einen einstigen Jugendtrainer des 1. FC Union

Die Eisernen haben im Februar einen Nachwuchscoach gefeuert, weil der Verdacht des Kindesmissbrauchs an sie herangetragen wurde. Zudem schalteten sie die Behörden ein.

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Der 1. FC Union hat im Februar einen Nachwuchstrainer gefeuert, weil schwere Vorwürfe gegen ihn im Raum standen.
Der 1. FC Union hat im Februar einen Nachwuchstrainer gefeuert, weil schwere Vorwürfe gegen ihn im Raum standen.imago/Matthias Koch

Es sind die Themen, die einfach widerwärtig sind. Kindesmissbrauch gehört dazu. Nun gibt es einen  entsprechenden Verdacht gegen einen Ex-Jugendtrainer des 1. FC Union. Die Behörden ermitteln. 

Es geht um einen ehemaligen Jugendtrainer der Eisernen. Nils H. (26), der vor rund zwei Jahren bei den Köpenickern angeheuert hatte, wurde im Februar dieses Jahres gefeuert. Es habe demnach Verfehlungen im Umgang mit Spielern der U10 (Altersklasse bis 10 Jahre) gegeben.

Die Vorfälle sollen sich laut Pressesprecher Christian Arbeit nicht beim Nachwuchs des 1. FC Union zugetragen haben. Wie in einem Brief an die Eltern steht, der dem KURIER vorliegt, sei „es zu unangemessenen privaten Kontakten zwischen Trainer und Spielern“ gekommen. Inhaltlich wird Nils H. „Verletzung des Schutzbefohlenen-Verhältnisses im Rahmen einer Nebentätigkeit“ vorgeworfen. Zuerst hatte die BZ über den Fall berichtet.

Der 1. FC Union reagiert auf externe Hinweise im Februar sofort

Mitte Februar ging bei der Kinderschutzbeauftragten der Köpenicker ein Hinweis ein, in dem ein klares Fehlverhalten von Nils H. angezeigt wurde. Die Meldung kam aus Mecklenburg-Vorpommern, wo der Beschuldigte in Jugendnachwuchscamps gearbeitet habe. Unter dem Vorwand, den Kids ein Probetraining bei den Eisernen vermitteln zu können, habe er versucht, diese nach Berlin zu locken und ihnen offenbar einen Schlafplatz bei sich angeboten.

Es gab laut Sprecher Arbeit sofort ein Personalgespräch mit dem Jugendtrainer, in dem er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe einräumte. „Für uns war dieser Zustand nicht haltbar. Wir haben uns umgehend von ihm getrennt und den gesamten Fall bei der zuständigen Stelle der Berliner Polizei aktenkundig gemacht.“

Eine Versammlung wurde einberufen, um die Eltern der U10 über die getroffenen Maßnahmen zu informieren. Als wenig später neue Vorwürfe gegen den 26-Jährigen an die Eisernen herangetragen wurden, schaltete der 1. FC Union eigenen Angaben zufolge sofort die Polizei ein. Was den Stein gegen Nils H. ins Rollen brachte. Zudem hatten die Köpenicker ausfindig gemacht, dass Nils H. in Süddeutschland abgetaucht und dort wieder im Nachwuchs tätig geworden war. Der neue Klub des ehemaligen Jugendtrainers wurde umgehend informiert.

Prüfungen im Vorfeld der Anstellung von Nils H. beim 1. FC Union hatten laut Angaben des Vereins keinerlei Verdachtsmomente oder Hinweise ergeben. Auch im erweiterten polizeilichen Führungszeugnis, das alle Übungsleiter der Köpenicker vorweisen müssen, gab es keinen Vermerk.

Derzeit ermitteln die Staatsanwaltschaft und die Polizei gegen den 26-Jährigen.

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