Robin Knoche (r.) - hier im Luftduell mit Adam Hlozek – war vor allem mit der Abwehrleistung des 1. FC Union zufrieden nach dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen.
Robin Knoche (r.) - hier im Luftduell mit Adam Hlozek – war vor allem mit der Abwehrleistung des 1. FC Union zufrieden nach dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen. Imago/Sebastian Räppold/ Matthias Koch

Punkt gewonnen oder zwei verloren? Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Von allem ein bisschen vielleicht. So sahen die Kicker und der Trainer des 1. FC Union das 0:0 gegen Bayer Leverkusen.

„Am Schluss kann man auch ohne Punkt dastehen. Für mich ist es aufgrund der Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind und gespielt haben, ein gewonnener Punkt“, so Trainer Urs Fischer. Kann man so sehen. Denn in den letzten fünf Minuten der regulären Spiel und in den drei Zusatzminuten schien die Werkself ins Sachen Offensivbemühungen all das nachholen zu wollen, was sie zuvor versäumt hatte. Da musste auf einmal sogar Fredrik Rönnow gegen Mitchel Bakker sein Können beweisen. Die knapp eineinhalb Stunde zuvor war er eher beschäftigungslos geblieben.

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Und das war, was Fischer an dem Kick seiner Jungs gefallen hatte. „Es war ein intensives, tolles 0:0-Spiel, so würde ich es beschreiben. Wir haben gegen die formstärkste Mannschaft der Liga über 90 Minuten mitgehalten und mitgespielt. Wir konnten ihr Umschaltspiel neutralisieren und sie konnten kaum Geschwindigkeit aufnehmen. Die Mannschaft bekommt  ein dickes Lob dafür von mir“, meinte der Schweizer Fußballlehrer. 

Bayer-Coach Alonso beeindruckt von der Alten Försterei 

Auch sein Gegenüber war nicht unzufrieden. Leverkusens Coach Xabi Alonso war ungeachtet der starken Auftritte seiner Elf doch mit einer gehörigen Portion Respekt nach Köpenick angereist. „Wir haben heute gefühlt, warum Union hier nicht verliert. Sie sind stark, gut organsiert. Wir haben viel versucht, aber es hat nicht geklappt“, so Bayers Cheftrainer. 

Am ehesten missmutig, aber auch nicht wirklich, wirkte Sheraldo Becker. „Wir haben uns leider heute vorne nicht belohnen können. Dabei hatten wir einige Möglichkeiten kreiert. Ein oder zwei Tore hätten wir machen müssen. Aber als Team haben wir es trotzdem gut gemacht. Wir haben alles reingehauen, was ging. Mit dem einen Punkt können wir leben. Tut zwar ein bisschen weh, aber wir müssen einfach weitermachen.“

Der 1. FC Union spielt mit elf Verteidigern

Da war es wieder dieses Credo der Eisernen. Machen. Weiter machen. Auch wenn alles enger geworden ist. Aber der 1. FC Union ist immer noch Dritter! „Es ist alles noch drin. Und wir wollen auch die letzten vier Spiele versuchen zu gewinnen. Heute wollten wir das auch. Aber Leverkusen ist ein Team mit vielen Qualitätsspielern. Das geht nicht immer so einfach. Den einen Punkt nehmen wir jetzt mit. Und dann schauen wir mal. Ich weiß auch nicht, wie die anderen gespielt haben. Aber das ist mir egal. Wenn ich sehe, was wir in den letzten vier Jahren geleistet haben, dann wissen wir, dass wir nur auf uns selber schauen müssen“, so Becker eine Viertelstunde nach dem Abpfiff. 

In die gleiche Kerbe haute Abwehrchef Robin Knoche, der den geflügelten Spruch von „Elf Freunde müsst ihr sein“ in ein „Elf Verteidiger müsst ihr sein“ ummünzte. „Zu Null spielen gegen so eine offensivstarke Mannschaft ist schon ne Auszeichnung. Und das fängt bei uns ganz vorne an und hört hinten bei uns in der Abwehr auf. Mit ein bisschen mehr Spielglück oder Konsequenz in der ein oder anderen Umschaltsituation kannst du das Spiel sogar gewinnen. Aber unterm Strich geht das Unentschieden schon in Ordnung“, so der 30-Jährige. 

Was das für die weiteren Ambitionen der Eisernen bedeutet? „Ich kann auch nicht in die Zukunft schauen, was nach dem 34. Spieltag ist, aber erstmal glaube ich, dass es in Ordnung ist, zu Hause gegen so eine Mannschaft einen Punkt mitzunehmen und weiterhin ungeschlagen zu sein“, so Knoche. Also Glas eher halbvoll.

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