Die Stimmen zum Spiel so sahen die Eisernen das 1:1 in Wolfsburg

Robin Knoche ehrlich: Mehr war für den 1. FC Union heute nicht drin

Bei den Köpenickern überwog am Ende die Erleichterung, nicht mit leeren Händen aus Niedersachen abgereist zu sein.

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Robin Knoche konnte mit dem Punkt für den 1. FC Union gut leben.
Robin Knoche konnte mit dem Punkt für den 1. FC Union gut leben.Imago/Matthias Koch

Robin Knoche machte bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstelle aus seinem Herzen keine Mördergrube. So schnörkellos wie sein Spiel auf dem Feld, so knochentrocken und ehrlich war seine Analyse nach dem Schlusspfiff des 1:1 in Wolfsburg, durch das der 1. FC Union zumindest den SC Freiburg wieder von Platz vier verdrängt hat und mit dem Drittplatzierten RB Leipzig punktgleich ist.

„Mehr war für uns heute nicht drin“, meinte Knoche. „In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. In der zweiten Halbzeit waren wir besser drin, gingen sogar in Führung, aber im Großen und Ganzen war das Unentschieden gerecht“, sagte der 30-Jährige. 

Widerspruch bekam er im Wesentlichen von VfL-Coach Niko Kovac, der der Meinung war, dass nur sein Team als Sieger hätte vom Platz gehen dürfen. Vom Spielverlauf her vielleicht nicht einmal falsch betrachtet. Aber um zu gewinnen, muss man seine Hochkaräter – Hallo, Her Marmousch! – nutzen und vor allem hinten fehlerfrei bleiben.

Respekt! Der Elfer für den 1. FC Union wurde von Guilavogui ohne großes Lamentieren akzeptiert

Da war aber nun einmal dieses Foul! Es war eine minimale Berührung. Aber wenn man von hinten im Hacken getroffen wird, kommt man eben ins Straucheln. Aissa Laidouni wurde von Josuha Guilavogui erwischt, der Pfiff war hart, aber folgerichtig. Es gibt keine Abstufungsgrade, wie hart, stark oder vehement ein Kontakt sein muss, damit es ein Foul ist. „Er trifft ihn halt. Im Endeffekt, ich hätte den auch gepfiffen“, meinte Sven Michel trocken. 

Es ehrt die Wolfsburger, dass sie um den Elfmeter kein großes Aufheben machten.„ Er hat nicht den Ball berührt, aber am Ende gab es einen Kontakt. Nach den Regeln ist das dann wohl Elfmeter. Das muss man halt auch mal akzeptieren“, meine VfL-Verteidiger Guilavogui. Womit er sich eigentlich für einen Friedensnobelpreis beworben hat, denn elf von zehn Kickern würden das nicht so zugeben wollen.  

Urs Fischer lobt die Einsatzbereitschaft des 1. FC Union

Die Wolfsburger trösteten sich damit, dass sie eigentlich ganz ordentlich gespielt hatten und vor allem zurückgekommen waren, die Eisernen damit, dass sie auswärts einen Zähler eingesackt hatten. „Natürlich hätten wir das Spiel gerne gewonnen. Vor allem wenn man so spät erst den Gegentreffer kassiert. Aber ich denke wir können damit ganz gut leben“, so Michel. „Wir haben heute wieder viel investiert und haben bei starken Wolfsburgern einen Punkt mitgenommen“, zeigte sich Michel bei seinem zweiten Starelfeinsatz der Saison am Ende zufrieden. 

Für Trainer Urs Fischer war das Glas auch eher halbvoll als halbleer. „Die Mannschaft hat die ganzen 90 Minuten leidenschaftlich gekämpft, hat eine Bereitschaft gezeigt und hat sich auch mit dem nötigen Wettkampfglück, das wir heute sicherlich gebraucht haben, diesen Punkt verdient“, sagte der 57-Jährige. Die Mannschaft hat einmal mehr gezeigt, dass sie ans Limit gegangen ist. Das ist unser erster Punkt, den wir aus Wolfsburg mitnehmen. Von daher habe die Mannschaft das toll gemacht, lobte der Schweizer Fußballlehrer.

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