Reiselust oder Reisefrust? Der Anhang des 1. FC Union kommt mit deutlich mehr Fans als Tickets nach Malmö
Auch das Wetter macht schon einigen wieder einen Strich durch die Rechnung bei der geplanten Hintour zum Europa-League-Gastspiel der Köpenicker.

Diese vertrackte 5-Prozent-Hürde. Schon in der Politik oft ein unüberwindbares Hindernis. Für die Fans des 1. FC Union jetzt so etwas wie die Frustbremse vor ihrem Auswärtsauftritt in der Europa League beim schwedischen Rekordmeister Malmö FF an diesem Donnerstag (18.45 Uhr, RTL+).
Nur 1025 Karten – also das offiziell 5 Prozent betragende Gästekontingent – rückten die Himmelblauen raus. Dabei ist das 2009 erbaute und knapp 20.000 Zuschauer fassende Eleda-Stadion nicht einmal ausverkauft. Die waren hoffnungslos überzeichnet bei der Losaktion der Eisernen. Das zwischenzeitlich aufkeimende Gerücht, dass man doch von den Schweden mehr Tickets bekommen würde, erwies sich als unbegründet.
Findige Unionfans hatten sich auf inoffiziellen Wegen dennoch eingedeckt. Über 300 Karten sollen so gekauft worden sein, ehe Malmö dem nachträglich einen Riegel vorschob. Hinderte die Unionfans dennoch nicht daran, eine Reiseaufforderung vom Stapel zu lassen. Die Ultras der Eisernen appellierten an alle Köpenicker, sich dann doch auf den Weg in die historische Provinz Schonen zu machen.
Malmö rückt für den 1. FC Union keine Zusatztickets raus
Wie Weise das ist, wird sich zeigen müssen. Denn die Ultras der Himmelblauen (Supras und Rex Scania) gelten nicht als Kinder von Traurigkeit. Wie weit da eine mit Gästefans gefüllte Innenstadt für Komplikation sorgen kann, egal wie friedlich die unterwegs sind, ist offen. Der Klub selber hingegen riet ausdrücklich davon ab, sich ohne Einlassdokument nach Malmö zu begeben.
Schon beim ersten Auswärtstrip in der Europa League nach Braga in Nord-Portugal hatten die Eisernen mit Problemen zu kämpfen. Chaotische Einlasssituation, brennende Sitze und Einkesselung beim Verlassen des Stadions nach dem Spiel sowie am Flughafen von Porto gestrandete Unionfans, weil ein Fluglotsenstreik in Frankreich die Reiserouten beeinträchtigte, hatten die Freude nicht unerheblich getrübt.
Dabei will der Unionanhang natürlich seine Mannschaft vor Ort unterstützen. Denn wer weiß denn schon, wie oft sich solche Gelegenheiten in den kommenden Jahren ergeben? Nicht immer werden die großen Klubs der Bundesliga schwächeln und den Köpenickern in der Tabelle artig den Vorrang überlassen. Also will man den Augenblick genießen.
1. FC Union: Katamaran-Fähre in Sassnitz abgesagt
Als ob die spärlichen Tickets nicht schon ärgerlich genug wären, steht auch diesmal die Reise für manche Anhänger der Eisernen unter keinem besonders guten Stern. Die beliebte Fährverbindung von Sassnitz nach Ystad wurde für Donnerstag früh am Mittwoch abgeblasen.
Der High-Speed-Katamaran, der die Strecke von der Insel Rügen aus in knapp zweieinhalb Stunden zurücklegt, gilt als windanfällig. Es werden Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h erwartet. Von Ystad aus wären es nur rund 60 Kilometer bis nach Malmö. Jetzt muss umdisponiert werden.
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