Reisechaos, brennende Sitze und eine Uefa-Strafe – für die Union-Fans wurde die Rücktour aus Portugal nicht zum Zuckerschlecken
Stau am Einlass, eingesperrt im Block, Verspätungen, gestrichene Flüge! Auf den eisernen Anhang wartete das ganze Programm.

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Der Ausflug nach Braga wurde für viele Fans des 1. FC Union ein unvergessliches Erlebnis. Allerdings waren nicht alle Begleitumstände schön. Womit nicht mal das sportliche Resultat, dieses 0:1 gegen Sporting, gemeint ist.
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Früh war Braga in Union-Hand. Der Reisekader machte Stimmung in der Stadt. Alle in Weiß und sangesfroh. Aber schon beim Einlass zeigten sich die Hausherren dem Ansturm der weit über 2500 Unioner, die teils privat, teils in den vom Verein subventionierten Charterfliegern angereist waren, nicht wirklich gewachsen. Viel zu wenig Personal. Penible Überprüfung. Nur acht Personen wurde gleichzeitig Einlass gewährt. Die Megafone der Ultras blieben gleich ganz draußen. Warum auch immer ...
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So konnten nicht alle beim Anpfiff im Gästeblock auf dem Oberrang des Estádio Municipal de Braga das ihnen zugedachte Plätzchen einnehmen. Folglich startet der Support des Teams mit Verspätung, war dann aber weithin vernehmbar. Und ohne den späten Führungstreffer der Hausherren hätte man von den Portugiesen an diesem Abend wohl gar nichts gehört.
Rückreise für Unionfans chaotisch
Bei der Abreise wurde es noch kritischer. Vielleicht auch deshalb, weil der Union-Anhang das Stadion zwischenzeitlich in leuchtendes Rot getaucht hatte. Gefiel den ortsansässigen Ordnungshütern offenbar weniger als den Union-Fans. Über eine Stunde wurde der eiserne Anhang nach dem Abpfiff festgehalten. Man durfte nicht mal austreten. Erst als einige Sitzplatzschalen im Block brannten, durfte der dann doch aus Sicherheitsgründen schnell geräumt werden, um Rauchvergiftungen zu vermeiden.
Chaotisch dann auch die Weiterreise. Die 30 Fan-Busse machten sich viel früher als geplant auf den Weg zum Flughafen ins rund 60 Kilometer von Braga entfernte Porto. Dort hätten die Maschinen um 6.05 Uhr nach Berlin abheben sollen. Klappte auch nicht pünktlich. Bemühungen der Eisernen, dass die Jets noch in der Nacht die Pisten hätten verlassen dürfen, um die Situation am Flughafen zu entspannen, schlugen fehl. Gegen 3.00 Uhr durften dann zwar die ersten Anhänger einsteigen, mussten aber noch einige Stunden in den Maschinen auf dem Rollfeld verbringen.
Lange Wartezeiten auf dem Flugplatz in Porto. Einhergehend damit waren klassische Reiseprobleme der heutigen Zeit für Individual-Reisende. Einige Fans klagten über gestrichene Flüge. Die Umbuchungen offenbarten hübsche Reiseziele, aber eher nichts, was sofort nach Heimat roch. Der Fluglotsenstreik in Frankreich dürfte auch nicht gerade alles erleichtert haben.
Zyniker schlugen vor, gleich eine Union-WG in Porto zu gründen. Andere hätten sich schon damit zufriedengegeben, rechtzeitig vor dem Anpfiff der Partie am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Wolfsburg wieder in der Hauptstadt zu sein. Da nennt man wohl Galgenhumor.
Zu allem Überfluss wird es natürlich auch noch eine Uefa-Strafe geben, wegen der Zündeleien. Dürfte für Union nicht billig werden.
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