Die Spieler des 1. FC Union Berlin feiern den 2:1-Sieg bei RB Leipzig. Zum fünften Mal in Folge zwingen sie die Roten Bullen in der Liga in die Knie. Was kommt als Nächstes?
Die Spieler des 1. FC Union Berlin feiern den 2:1-Sieg bei RB Leipzig. Zum fünften Mal in Folge zwingen sie die Roten Bullen in der Liga in die Knie. Was kommt als Nächstes? Matthias Renner/City-Press

Wo soll man anfangen? Wo aufhören? Vielleicht bei denen, die als Berufspessimisten immer gleich auf die Euphoriebremse treten? Die immer wieder die Mär vom Klassenerhalt als alleinigem Saisonziel predigen und alles andere nicht hören wollen. Die als Apologeten eines möglichen Absturzes immer darauf verwiesen haben, dass der 1. FC Union in dieser Rückrunde noch bei RB Leipzig, beim FC Bayern und in Dortmund antreten muss und die Reise ganz schnell nach unten gehen kann ...

Für all diese also an dieser Stelle: Glückwunsch zum Klassenerhalt. Wie die Münchner und der BVB gehört der 1. FC Union nun zu den drei Klubs der Liga, die den Klassenhalt am 20. Spieltag bereist eingetütet haben. Überrascht darüber wird aber niemand mehr sein.

Für alle anderen: Ungeschlagen im Jahr 2023, Ligarekord mit fünf Siegen in Folge, inklusive Pokal vier Spiele nach Rückständen gedreht und 42 Zähler nach 20 Spieltagen hatte die Köpenicker auch noch nie auf dem Konto. Dafür hatte der 1. FC Union in der Vorsaison – bislang die mit allen Bestmarken – 29 Spieltage gebraucht.

Sieg bei RB Leipzig: Der 1. FC Union besteht seine Reifeprüfung

Als Reifeprüfung wurde der Auftritt der Eisernen vor der Partie bei den Roten Bullen betitelt. Selbst Trainer Urs Fischer lehnte das im Vorfeld nicht ab. Die Sachsen sind nun einmal ein anderes Kaliber als – bei allem Respekt – Hoffenheim, Wolfsburg oder das Team aus dem Westend. Die Sachsen waren vor diesem Spieltag mit dem 1. FC Union zusammen die beste Heimmannschaft. Jetzt hat die weiße Heim-Weste von RB Leipzig einen ersten Fleck bekommen.

Ein Fehltritt des 1. FC Union lässt dagegen weiter auf sich warten. Ebenso die offizielle Verkündung des neuen Saisonziels. Aber nach dieser bestandenen Reifeprüfung der Eisernen in der Messestadt ergibt sich das quasi von selbst. Da braucht es keine wachsweiche Formulierung wie „Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen“.

Realistisch betrachtet kann der 1. FC Union sich nur den Europacup als Ziel auf die rot-weißen Fahnen schreiben! Alles andere ist unglaubwürdig.

Janik Haberer vom 1. FC Union Berlin feiert seinen Hammer-Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 während des Spiels bei RB Leipzig.
Janik Haberer vom 1. FC Union Berlin feiert seinen Hammer-Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 während des Spiels bei RB Leipzig. Matthias Renner/City-Press

Warum? Zwölf Zähler Vorsprung auf Rang sieben! Selbst der Abstand auf Platz fünf wird am Ende des Spieltages mindestens vier Punkte betragen. Je nachdem, ob Frankfurt seine Hausaugaben erledigt oder patzt. Wenn man ehrlich zu sich selber ist, kann das Ziel nur das Erreichen der Champions League sein. Gerne auch als Erster des Gesamtklassements.

Matthäus rechnet vor, wie der 1. FC Union Meister wird

Die Bayern zittern ja sogar schon ein bisschen: „Wir haben im Moment keinen Superflow. Wir liegen nur einen Punkt vorne“, hatte Münchens recht unzufrieden dreinblickender Trainer Julian Nagelsmann nach dem 3:0 gegen den VfL Bochum bei Sky zum Besten gegeben.

Beim 1. FC Union ist mit diesem verschworenen Haufen dagegen alles möglich. Wirklich alles. Denn wie Sky-Experte Lothar Matthäus korrekterweise anmerkte, haben die Köpenicker sogar den Titel in der eigenen Hand, brauchen dafür nicht mal Schützenhilfe. Sie müssen einfach nur jedes Spiel gewinnen. Dann hätten sie den FC Bayern am Ende auf mindestens zwei Zähler distanziert.

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