Tollhaus Alte Försterei
Rani Khedira schießt den 1. FC Union in die Champions League
Lange Zeit sah es nicht gut aus für die Köpenicker, die aber nie aufsteckten und unermüdlich anrannte und sich am Ende selber belohne konnte.

Es ist vollbracht. Es ist fantastisch. Es ist der ganz normale Union-Wahnsinn. Der 1. FC Union bezwingt Werder Bremen mit dem knappsten aller Ergebnisse - mit einem 1:0 (0:0). Durch den Treffer von Rani Khedira erreichen die Köpenicker zum ersten Mal in ihrer Geschichte tatsächlich die Champions League.
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Der 27. Mai war schon zwei Mal in der Geschichte der Schlosserjungs aus Oberschöneweide ein unvergessliches Datum gewesen. Vor 100 Jahren stand der Vorgängerverein SC Union Oberschöneweide im Halbfinale und zog durch ein 2:1 gegen die hochfavorisierte SpVgg Fürth ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein. Vor vier Jahren schafften die Eisernen mit dem 0:0 im Rückspiel gegen den VfB Stuttgart den Einzug in die Bundesliga.
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Nun war wieder ein 27. Mai. Der 27. Mai 2023. Mit Sonnenschein satt. Einem Stadion, das schon weit vor dem Anpfiff in Gesängen schwelgte und Köpenickern, die den Erfolg erzwingen wollten. Das Wollen war ihnen anzumerken.
Der 1. FC Union begann gut
Was nicht wollte, war zunächst der Ball ins Tor. Ein Elfmeterpfiff wurde per Videobeweis kassiert (9.), Kevin Behrens' Kopfball verfehlte das Ziel knapp (37.). Die meisten Schüsse der Eisernen wurden abgeblockt oder die hohen Bälle auf Behrens waren die sicherer Beute von Jiri Pavlenka in Werders Gehäuse. Die Eisernen war zwar glücklos, aber wenigstens nicht gelähmt durch den Druck, etwas ganz Großes erreichen zu können.
Die schlechte Nachricht kam dann aus Frankfurt! Dort war Freiburg durch Vicenzo Grifo in Führung gegangen und hatte die Eisernen zur Pause damit überflügelt. Union nur noch Fünfter.
Die Eisernen zu Beginn des zweiten Durchgangs also unter Zugzwang. Ein Remis wäre zu wenig. „Kämpfen und siegen“, donnerte es von den Rängen. Jerome Roussillon prüfte als Nächstes Pavlenka und fand seinen Meister (50.). Und als alles schon Sheraldo Beckers Ausgleich feiern wollte, erstickte die Abseitsfahne des Linienrichters den aufkeimenden Jubel. Bitter, aber korrekt.
Khedira lässt den 1. FC Union jubeln
Die Uhr tickte gnadenlos. Sekunden zerronnen und wurden zu Minuten, die zu gefühlten Ewigkeiten der Ohnmacht. Urs Fischer versuchte mit Sven Michel und Paul Seguin frischen Wind reinzukriegen. Der Bremer Strafraum sah sich einer eisernen Belagerung ausgesetzt. Jordans Kopfball ging knapp drüber. Egal was die Eisernen versuchten, es war nicht von Erfolg gekrönt.
Bis dann die Stunde von Rani Khedira schlug. In der 81. Minute brachte er die Eisernen in Führung. Ein überlegter Schuss ins lange Ecke, wo der Ball aufreizend langsam vom Pfosten ins Netz trudelt. Erst sein zweiter Treffer für die Eisernen. Aber sein wichtigster! Dazu egalisierte auch noch die Eintracht. „Eff-Zeh-U in Europa“, sangen die Massen. Die Alte Försterei ein Tollhaus. Ein Tollhaus des Glücks.
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