Oliver Ruhnert ist jetzt schon dabei, den Kader für den 1. FC Union für die kommende Spielzeit zusammenzustellen.
Oliver Ruhnert ist jetzt schon dabei, den Kader für den 1. FC Union für die kommende Spielzeit zusammenzustellen. dpa/Soeren Stache

Wohl dem, der schon früh planen kann. Der 1. FC Union hat ja derzeit Planungssicherheit für ein fünftes Bundesligajahr in Folge. Und doch steckt Manager Oliver Ruhnert ein klein wenig in der Zwickmühle. Denn in welches Regal er beim Shoppen diesmal greifen kann, das steht noch in den Sternen.

Wenn Union am Ende „nur“ in der Conference League oder erneut in der Europa League landet, werden die Eisernen kaum von ihrem bisherigen Beuteschema abweichen. Egal, wie sehr sie danach streben, ihren Kader qualitativ weiter aufzupäppeln. In dieses Raster passt das jüngste Gerücht, wonach Düsseldorfs Mittelstürmer David Kownacki ein heißer Kandidat bei den Eisernen sein soll.

Der polnische Nationalspieler, der bei der WM in Katar zwei Mal für sein Land auflief, ist derzeit der zweitbeste Scorer im Bundesligaunterbau mit 10 Treffern und 7 Vorlagen. Erstligaluft hat der 1,86 Meter große Angreifer, der auch variabel über die Flügel kommen kann, auch schon geschnuppert. 30 Mal mit Fortuna in der Bundesliga (4 Tore). Und 35 Mal in der Serie A für Sampdoria Genua (6 Tore/3 Assists). Im Sommer könnte er die Rheinländer, die einst 7,5 Millionen Euro für ihn an die Italiener überwiesen, ablösefrei verlassen.

Ruhnert wird den 1. FC Union wieder früh aufstellen

Es wäre nicht untypisch für die Eisernen, wenn sie mal wieder frühzeitig einen Kader zusammenstellen und dann in der späten Phase des Transferfensters nachlegen, wenn sich noch bessere Möglichkeiten ergeben. Ruhnert hat sich immer darum bemüht, dass er Trainer Urs Fischer zeitig ein festes Gerüst an die Hand gibt, damit er die Truppe bestmöglich vorbereiten und die Prinzipien des eisernen Spiels einbläuen kann. Damit die Automatismen früh greifen und nicht durch zahlreich Last-minute-Zugänge erschwert werden.

Klar ist, dass Union Jordan Siebatcheu weitere Konkurrenz auf die Füße stellen werden. Nicht, dass sie nicht noch an einen Durchbruch des US-Nationalspielers glauben. Aber sicher ist sicher und Konkurrenz belebt das Geschäft.

Zudem muss immer damit gerechnet werden, dass beispielsweise ein Sheraldo Becker im Sommer doch das Weite sucht. Auch ein Danilho Doekhi ist trotz laufenden Vertrages zum begehrten Spekulationsobjekt bei zahlreichen europäischen Spitzenklubs geworden. Zudem ist noch unklar, ob Rani Khedira seinen auslaufenden Vertrag verlängern wird. Und an Sven Michel – Vertrag bis 2024 – soll Steffen Baumgarts 1. FC Köln baggern. Da heißt es rechtzeitig abgesichert sein.

Auch Ruhnert hat andere Optionen als nur den 1. FC Union

Doch sollten die Köpenicker am Ende die Königsklasse erreichen, hätte Ruhnert ganz andere Mittel zur Verfügung. Statt 3,6 Millionen für die Europa League brächte die Champions League ja satte 12 Millionen Euro mehr an Startgeld für die Kasse der Köpenicker. Ein Teil davon würde mit Sicherheit in den endgültigen Kauf von Digo Leite investiert werden. Für den will der FC Porto dann 7,5 Millionen Euro sehen.

„Im Moment kann ich nicht sagen, wer unsere Neuzugänge sein werden“, hatte Oliver Runhnert jüngst bei Sky gemauert. Und gleichzeitig betont, dass sich natürlich wieder einiges tun werde: „Es wird wieder etwas passieren im Kader. Wir wollen wieder den nächsten Schritt vorwärts machen.“

Ruhnert fühlt sich beim 1. FC Union wohl, aber ...

Zumindest auf dem Managerposten scheint aber Klarheit zu herrschen. Dort wird in Köpenick auf Kontinuität gesetzt. Ruhnert, der beim DFB als ein möglicher zweiter Sportdirektor neben Rudi Völler gehandelt wird und diesen dann später gegebenenfalls nach der EM 2024 sogar beerben soll, hat in der Sport Bild den hohen Herren in Frankfurt am Main eine Absage erteilt: „Es würde mir wahrscheinlich sogar Spaß machen, gewisse Dinge anzugehen. Aber ich bin bei Union – und ich fühle mich dort super wohl. Es gibt aktuell keinen Grund, den Job zu wechseln.“

Auch wenn das Aktuelle immer mal ganz schnell inaktuell werden kann in diesem Geschäft, klingt das erst einmal gut. Denn wer weiß denn schon, ob ein Nachfolger bei dem typischen Dutzend von Transfers, die der 1. FC Union im Sommer immer so hinlegt, nicht den Überblick verlieren würde. Ist ja nicht jeder so ein Tausendsassa wie der gebürtige Sauerländer.

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