Niko Gießelmann – hier im Zweikampf mit Frankfurts Tuta – ist beim 1. FC Union immer eine Option.
Niko Gießelmann – hier im Zweikampf mit Frankfurts Tuta – ist beim 1. FC Union immer eine Option. Imago/Contrast/Oliver Nehrendt

Werden es noch 100? Fehlen würden dazu noch 18 Partien. Doch in dieser Saison kann Niko Gießelmann im Maximalfall in Liga und Pokal nur nur auf elf Partien kommen. Vorausgesetzt der 1. FC Union erreicht das Endspiel. Womit schon klar ist, wohin diese Frage zielt. Ob Gießelmann über den Sommer hinaus eisern bleiben wird. Sein Vertrag läuft ja aus ...

Heißt es auch künftig: „Gießelmann, geh du voran“ beim 1. FC Union? Ein leichtes Achselzucken untermalt die Antwort. „Ob ich die 100 bei Union voll machen werde, kann ich noch nicht sagen“, so der 31-Jährige Linksverteidiger. Natürlich würde er die Früchte seiner Arbeit gerne einfahren und mit den Köpenickern in der kommenden Saison noch mal in Europa spielen. Am liebsten natürlich in der Champions League. Doch dazu gehören ja zwei Seiten.  

„Dass man sich mal austauscht ist klar, aber es ist nichts fest. Sobald es da zu vermelden gibt, werdet ihr es erfahren“, wehrte der gebürtige Hannoveraner Fragen nach seiner Zukunft ab. 

Im Vorjahr erzielte Gießelmann vier Tore für den 1. FC Union

In dieser Spielzeit kommt Gießelmann in allen drei Wettbewerben zusammen schon auf 30 Einsätze. 16 Mal davon in der Startelf. Zwei Torbeteiligungen waren notiert. Kein Treffer. Womit er seinem Vorjahreswert von vier Buden ein wenig hinterherhinkt. „Einmal war ich dicht dran, aber die Latte in Augsburg hatte was dagegen“, scherzte der Niedersachse, der, wenn es um Ecken geht, neben Christopher Trimmel und Josip Juranovic immer die erste Wahl ist. 

Was man von seiner Stammposition nicht behaupten kann. Dort ist der Konkurrenzdruck seit der Januartransferphase mächtig gewachsen. Musste er sich vorher den Job eigentlich nur mit Julian Ryerson teilen, hat er jetzt in dem variablen einsetzbaren Juranovic und Jerome Roussillon gleich zwei Widersacher. Womit er aber gut leben kann als Teil eines Dreigestirns.

„Die Qualität im Kader ist durch die Transfers gestiegen. Wir haben uns auf beiden Abwehrseiten verstärkt. Aber das schadet nichts. Konkurrenz macht uns alle stärker. Ich kann mit der Arbeitsteilung leben. Ist ja auf vielen Positionen bei uns der Fall. Du brauchst eine entsprechende Frische. Unser Spiel ist ja immer sehr laufintensiv“, meinte Gießelmann. 

1. FC Union: Die Ampelkarte im Pokal war für Gießelmann ein Witz

Diese Tugend hat der 1. FC Union in den letzten Wochen eigentlich immer aufs Feld gebracht. Selbst in den Phasen, wo es nicht so lief. Was zuvor ein wenig vermisst wurde, die mannschaftliche Geschlossenheit, das Kompakte, wird in den letzten neun Ligaspielen zurückkehren. Im Pokal natürlich auch. Aber da darf Gießelmann ja im Viertelfinale nicht mitmischen nach seiner Gelb-Roten Karte im Achtelfinale gegen Wolfsburg.

Die Ampelkarte ist für ihn bis heute ein „Witz“.  „Ich war danach stinksauer. Das war keine Schwalbe und er hatte seine Hände mit ihm Spiel. Das war nicht mal im Strafraum. Da hätte man einfach weiter spielen lassen können, da muss er nicht einmal Foul pfeifen“, ärgert er sich, dass das Viertelfinale für ihn vom Tisch ist.

Niko Gießelmann (l.) berät sich bei einem Freistoß mit Kollegen Paul Seguin beim 2:2 des 1. FC Union gegen den FC Augsburg in der Alten Försterei Anfang November.
Niko Gießelmann (l.) berät sich bei einem Freistoß mit Kollegen Paul Seguin beim 2:2 des 1. FC Union gegen den FC Augsburg in der Alten Försterei Anfang November. Imago/Nordphoto

Nicht zu ändern. Muss er sich halt vorerst auf die Liga konzentrieren und da alles reinhauen, damit am Ende vielleicht sogar die Königsklasse dabei rauskommt. „Wenn unsere Leistungen stabil bleiben, ist die Chance groß, dass wir das Ziel erreichen“, so Geißelmann. Die Spiele werden ja weniger. Und die Gemengelage spricht derzeit für den 1. FC Union. 

Und wenn nicht? Kommt dann die große Enttäuschung. „Nein, mit Sicherheit nicht. Aber wenn wir am letzten Spieltag noch eine Chance haben und es im letzten Spiel zu Hause gegen Bremen vermasseln“, dann vielleicht, sagte Gließelmann. Aber auch nur ein Stück weit. Denn zu sehr würde man Stolz sein können auf das insgesamt Erreichte. Das würde den kurzen Moment einer Trauer total überwiegen.

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