Nein, dieser letzte Eindruck wird die Leistung des 1. FC Union nicht im Geringsten schmälern können
In dieser Herbstserie haben die Eisernen einen neuen Rekord in der Liga aufgestellt und überwintern in beiden Pokalwettbewerben. Da kann so eine Niederlage einen nicht wirklich runterziehen.

Der letzte Eindruck bleibt, sagte Unions Trainer Urs Fischer. Und in der Tat trübt das 1:4 in Freiburg ein wenig die Stimmung. Noch mehr, wenn man bedenkt, dass es eben nicht die einzige heftige Watsche war in den letzten Wochen. Leverkusen mit dem 0:5 ist noch gar nicht so lange her. Und nur ein Zähler aus den letzten drei Spielen ist auch nicht gerade die Welt.
Doch wenn man das wirklich puristisch so sieht, dann müsste der amtierende Stadtmeisterschaftszweite ja gerade richtig obenauf sein, weil er an diesem 15. Spieltag gewonnen hat und die Eisernen eben nicht. Doch das entspricht nicht der Realität. So sollte man nicht denken.
Natürlich darf man jetzt diese Schlappe im Breisgau nicht schönreden. Und Urs Fischer wird der Letzte sein, der das seinen Jungs so durchgehen lässt. Aber sie trübt die Gesamtbilanz nicht wirklich.
Ein Jahr zum Schmusen für den 1. FC Union
Es war ein absolutes Highlight-Halbjahr für die Köpenicker. Ein so tolles Kalenderjahr. 57 Zähler wurden geholt. In 2022 hatten nur der FC Bayern, RB Leipzig und Borussia Dortmund mehr Zähler eingesammelt. Rang vier wäre gleichbedeutend mit Champions League!
Bitte alle noch einmal vor Augen führen: Union steht im DFB-Pokal im Achtelfinale, ein Wettbewerb, an dem der Stadtrivale aus dem Westend auch gerne mal teilnehmen würde. In Europa standen die Eisernen nach zwei Pleiten mit dem Rücken zur Wand und schafften doch mit vier Siegen den Turnaround und stießen noch in die K.o.-Phase vor.
Und was die Liga angeht: 27 Zähler! Da die Eisernen ja immer nur auf sich selber schauen, ziehen wir sie doch als ihren eigenen Vergleichsmaßstab heran: 20,25, 23 lauten da die Parameter. Das sind die Punktausbeuten, die die Köpenicker seit ihrem Aufstieg jeweils nach 15 Spielen auf dem Konto hatten. Merken Sie etwas? Das ist ein neuer Rekord.
Die Welt des 1. FC Union ist nach wie vor goldig
Nein, nicht der letzte Eindruck bleibt. Der ist ohnehin nur eine Momentaufnahme. Das Gesamtbild gilt es zu betrachten.
Und das stellt sich für Außenstehende gänzlich anders dar.
Das sagt: Union? Hut ab! Rang fünf in der Liga. Die marschieren wieder stramm Richtung Europacup! Noch vor einem ewigen Möchtegernmeister aus dem Pott. Und weit vor einem Klub, der vor noch gar nicht so langer Zeit den Eisernen um Lichtjahre enteilt schien und glaubte durch windhorstige, externe Millionen noch weiter davoneilen zu können.
Nein, dieses 1:4 in Freiburg sollte keinen runterziehen. Man darf sich kurz grämen. Mehr aber auch nicht. Dafür ist die eiserne Welt viel zu goldig.