Nanu? Der FC Bayern fürchtet sich vor dem 1. FC Union und der Alten Försterei
Vor allem Thomas Müller weiß um die Leidenschaft der Fans und die Leidensfähigkeit der Eisernen. Die Münchner kommen mit sehr viel Respekt nach Köpenick.

Die Bayern kommen. Ein Ruf, der normalerweise nicht wenig Schrecken verbreitet in Fußball-Deutschland. Doch vor dem Spitzenspiel der Bundesliga am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky) beim 1. FC Union sind die Vorzeichen fast umgekehrt. Die Münchner kommen mit erheblichem Respekt nach Köpenick, sie wissen, dass die Eisernen nicht mal so eben im Vorbeigehen erledigt werden können.
„Das ist eine Mannschaft, die genau weiß, wie man Ergebnisse erzielt. Ich bin nicht überrascht. Sie spielen ihren Stil zu 100 Prozent und mit viel Leidenschaft. Man spielt pauschal da nicht gerne“, meinte Bayern-Star Thomas Müller, der in der Bundesliga bislang nur einmal gegen die Eisernen treffen konnte, vor dem Gastspiel in der Alten Försterei.
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Zu Hause in der Alten Försterei sind die Köpenicker seit Monaten ungeschlagen. Ihr Ballhaus des Ostens ist eine echte Festung. Die letzte Niederlage des 1. FC Union dort war gegen Dortmund zu verzeichnen, als der BVB im Februar dieses Jahres mit einem 3:0 drei Zähler entführte.
Davor konnten im Vorjahr nur die Bayern noch in Köpenick triumphieren. „Wir wollen Bayern ärgern. Mit unseren Fans im Rücken werden wir auf Angriff spielen. Und wir wollen etwas holen“, setzt auch Neuzugang Janik Haberer auf den Faktor Alte Försterei.
1. FC Union: Ohne Anderssons Elfer-Fehlschuss wäre in München was drin gewesen
Seit dem Aufstieg 2019 haben die Eisernen zwar einige Male gegen die Münchner verloren. Doch oft war mehr drin, so wie beim ersten Ligagastspiel in München, als Sebastian Andersson beim 1:2 einen Elfmeter verschoss und so ein Punkt liegen gelassen wurde.
Im zweiten Bundesligajahr waren die Eisernen sogar das einzige Team, das von den Bayern in zwei Anläufen nicht geschlagen werden konnte. Eigentlich war Union nur beim ersten Kick nach der Corona-Unterbrechung (0:2) deutlich im Hintertreffen. Und natürlich beim Vorjahresgastspiel in München (0:4).
1. FC Union: Thomas Müller spielt ungern in der Alten Försterei
Denn die 2:5-Heimpleite der Vorsaison fühlte sich auf dem Papier deutlicher an, als sie zustande gekommen war. Die Münchner mussten schon an ihre Grenzen gehen für ihren Erfolg. „Was man hier in diesem Stadion, gegen diese eingespielte Mannschaft, gegen diesen eingeschworenen Haufen für ein Ergebnis kriegt, das weiß man vor dem Spiel nie. Union zeigte auch heute das klassische Uniongesicht. Die stecken nie auf. Die liegen 3:0 hinten, aber werden hier von den Zuschauern nach vorne gepeitscht und wehren sich noch mal. Dann machten sie vor der Pause noch das 1:3. Und in der zweiten Halbzeit wurde es dann ein bisschen wild“, so Müller anerkennend über das Spiel im Oktober des Vorjahres. Wenn er und seine Kollegen da nur ein My nachgelassen hätten, wäre da einiges drin gewesen für die Hausherren.
Ein ähnlicher Tanz erwartet den Branchenprimus nun an diesem Sonnabend. Wer Leipzig schlägt, wer elf Spiele in Folge nicht mehr bezwungen werden konnte, wer auf Schalke 6:1 triumphiert, dem muss auch vor den Bayern nicht bange sein. Und mit Glück und einer herausragenden Leistung könnten die Eisernen nach dem kommenden Wochenende wirklich Tabellenführer sein – und nicht nur für ein paar Stunden wie am Sonnabend, als Leroy Sane den Bayern gegen Gladbach beim 1:1 spät einen Punkt rettete.
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