Max Kruses Zwischenetappe: Das olympische Dorf
Noch hat der Union-Star die Begegnungsstätte der Athleten aus aller Welt in Tokio nur als Gast erlebt. Wenn das DFB-Team bei den Sommerspielen in Japan die K.o.-Runde erreicht, darf das Team aber dort einziehen für den zweiten Teil des Turniers.

Es geht los. Sogar mittags um 13.30 Uhr. Also höchst kollegenkompatibel. Denn wenn Max Kruse, Cedric Teuchert und der ganze aufrechte Rest – nur 18 Spieler sind im Miniaufgebot – am Donnerstag in Japan gegen Brasilien antreten beim ersten Vorrundenspiel des olympischen Fußball-Turniers, liegen Christopher Trimmel, Marvin Friedrich & Co. in ihren Betten auf dem Zimmer und können beim Dösen die Bilder aus Tokio live in der ARD oder bei Eurosport auf sich herabrieseln lassen.
Kruse vertrieb sich die Zeit bis zum Anpfiff mit einem Besuch des Deutschen Hauses im olympischen Dorf, das eher einem Klein-Manhattan ähnelt mit seinen Hochhausschluchten. „Diese Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt. Leute. Reizüberflutung pur. Für nur zwei Stunden. Aber es war einfach geil, einfach mal rauszukommen. Man weiß jetzt auf jeden Fall, wofür man Gas gibt. Ins olympische Dorf zu kommen. So viele Nationen zusammen aufeinander, mit so vielen Top-Athleten. Hat einfach schon richtig Bock gemacht, dabei haben die Olympischen Spiele noch gar nicht angefangen“, so Kruse via Instagram.
Kruse will erneut ins olympische Dorf
Allein dafür habe sich der Trip gelohnt, so Unions Stürmerstar. Jenes olympische Dorf werden Kruse, Keven Schlotterbeck und Co. aber frühestens im Viertelfinale wiedersehen. Bis dahin ist das Teamquartier „Wakayama Marina City Hotel“, rund 560 km südwestlich von Japans Hauptstadt gelegen, das eigentliche Zuhause.
Und so ganz nebenbei hat Kruse ein weiteres wichtiges Thema erneut angestoßen – den Kampf gegen Rassismus. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es gegen Rassismus kein Patentrezept gibt, was helfen wird. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass meine Aussagen jetzt den Rassismus nicht beenden werden“, sagte der 33-Jährige und fuhr fort: „Jeder muss sich für sich selbst Gedanken machen, welche Werte er vermittelt und wie man den Rassismus dahin befördert, wo er hingehört: und zwar komplett zerstört.“
Sein großes Ziel Gold hat Kruse aber nicht aus den Augen verloren hat: „Wir sind natürlich hier, um was zu erreichen.“