Unions Max Kruse (r.) im Duell mit Haifas Jose Rodriguez. 
Unions Max Kruse (r.) im Duell mit Haifas Jose Rodriguez.  Foto: dpa

Am Ende sorgten die Fans des 1. FC Union Berlin selbst in Israel für Heimspiel-Atmosphäre. „Große Anerkennung an die, die es geschafft haben, herzukommen. Die Unterstützung ist einfach genial“, sagte Max Kruse nach dem hart erkämpften 1:0 (0:0) bei Maccabi Haifa. Die gut 600 mitgereisten Anhänger erlebten vor Ort, wie die Eisernen die Chance auf das Weiterkommen in der Conference League wahrten. Kruse: „Wir wollten ein Endspiel haben, das haben wir jetzt. Wir werden alles dafür tun, dass wir zu Hause gewinnen.“

Alles, was für das Erreichen der K.o.-Phase und damit das Überwintern in Europa noch fehlt, ist ein Erfolg am 9. Dezember gegen Slavia Prag. „Jetzt haben wir das Spiel, das wir wollten“, freute sich Kapitän Marvin Friedrich. Dass die Eisernen in Haifa ein wenig ansehnliches Spiel mit wenigen Höhepunkten ablieferten und kaum glänzten, interessierte dabei niemanden. Trainer Urs Fischer: „Es war sicher nicht schön, aber das muss es auch nicht sein. Es ist auch mal wichtig, ein Spiel unter solchen Umständen zu gewinnen.“

Unions Profis feiern nach dem Schlusspfiff mit den 600 mitgereisten Fans.
Unions Profis feiern nach dem Schlusspfiff mit den 600 mitgereisten Fans. Foto: Imago Images/Matthias Koch

Denn der Druck war groß. Eine Niederlage beim Zweiten der israelischen Liga hätte das frühe Aus im Europapokal bedeutet. Dank der Schützenhilfe von Feyenoord Rotterdam reicht in zwei Wochen nun sogar ein Sieg mit einem Tor Unterschied zum Erreichen der nächsten Runde. Die Holländer trafen gegen Prag in der Nachspielzeit noch zum 2:2. Hätte Slavia gewonnen, hätte Union im nicht ganz heimischen Berliner Olympiastadion mit zwei Toren Vorsprung gewinnen müssen.

Torschütze Ryerson verletzt

Dem Kopfballtreffer des Norwegers Julian Ryerson (66.) war es zu verdanken, dass vor 23.000 Zuschauern gejubelt werden konnte. Nach einem heftigen Tritt gegen das Schienbein musste der 24-Jährige später allerdings angeschlagen ausgewechselt werden. „Was er genau hat, kann ich noch nicht sagen. Aber ich bin zuversichtlich, dass er am Sonntag wieder eine Option für den Kader ist“, erklärte Fischer.

Eine Pause bleibt den Eisernen nicht. Am Freitag ging es mit dem Flugzeug weiter nach Frankfurt, dort steht am Sonntag (15.30 Uhr) das schwere Auswärtsspiel bei der Eintracht an. Mit einem Sieg kann sich der Bundesliga-Fünfte Union weiter in der Spitzengruppe etablieren.

Ruhnert glückseelig: „Traumhaft schön!“

Profi-Geschäftsführer Oliver Ruhnert nannte die Reisestrapazen einen „riesen Stressfaktor“, ergänzte aber auch: „Hier zu sein, ist einfach traumhaft schön.“ Die Trips durch Europa nehme der Klub gerne mit, weil sie sich die Spieler durch ihre Leistungen verdient habe, sagte Ruhnert. Er mahnte aber auch, dass man in der Bundesliga wieder alles geben müsse.

Für die Köpenicker ist es ein besonderes Jahr. In der Liga steht die gereifte Mannschaft nach dem emotional wichtigen Derbysieg gegen Hertha BSC (2:0) derzeit noch besser da als vorige Saison, hat im Achtelfinale des DFB-Pokals (am 19. Januar bei Hertha) weiter alle Chancen und kann in der Conference League aus eigener Kraft die nächste Runde erreichen. Die Entwicklung der Mannschaft sei aber noch lange nicht abgeschlossen. Für Max Kruse steht fest: „Wir wissen, dass wir uns fußballerisch noch sehr weit entwickeln können.“

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