Mach’s noch einmal, Kevin! Unions Kevin Behrens erzielt den 2:1-Siegtreffer in Leipzig.
Mach’s noch einmal, Kevin! Unions Kevin Behrens erzielt den 2:1-Siegtreffer in Leipzig. Imago/motivio

Der Gruselkick zu Mainz. So zumindest für neutrale Betrachter. Wer es mit dem 1. FC Union hält, für den war die Nullnummer bei den Rheinhessen eher als Erfolg zu verbuchen. Auch wenn es dafür keinen Schönheitspreis gab. Doch Befürchtungen, dass es jetzt dauerhaft so weitergeht, sind unangebracht. Jetzt kommt der Lieblingswidersacher, jetzt kommt Leipzig (Sonnabend, 18.30 Uhr, Sky)! Und da lehrt die Statistik: Mainz war Mainz, Union siegt wieder – 2:1!

Zu dem Kick muss man eigentlich gar nicht viel sagen. Liebling Leipzig kommt. Ein Getränkehersteller mit weltweit angeschlossenen Betriebssportgruppen. Union und die Sachsen sind ziemlich beste Feinde. Und kein Sieg schmeckt so süß wie ein Dreier gegen das Konstrukt RB, diese Marketingmaßnahme eines österreichischen Brauseproduzenten.

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Es ist ein Spiel mit Derbycharakter, ohne wirklich ein Derby zu sein. Und die Eisernen kauften dem ewigen Möchtegern-Bayernjäger in der Liga zuletzt dreimal in Folge den Schneid ab! Jeweils mit – na, Sie wissen schon – 2:1.

Union feiert erfolgreiche Revanche in Leipzig

Unvergessen dabei der Auswärtstriumph in der Vorsaison, als die Köpenicker drei Tage nach dem höchst unglücklichen Last-minute- Pokal-Aus bei den Sachsen denen ihre eigene Medizin zum Schmecken gaben. Erst der späte Ausgleich in Minute 86 durch Sven Michel. Dann dessen Traumkombi kurz vor Ultimo mit Kevin Behrens, was später zum Tor des Monats gewählt wurde. Fertig war der Lack! Revanche geglückt und das Tor nach Europa sperrangelweit offen.

Schon in der Hinrunde hatten die Eisernen das Heimspiel nach Toren von Taiwo Awoniyi und Timo Baumgartl ebenfalls gezogen. Und an die Vorsaison 20/21 muss wohl nicht groß erinnert werden. Jeder Unionfan hat die Bilder noch vor seinem geistigen Auge, wie Max Kruse mit seinem Treffer zum 2:1 am 34. Spieltag die Eisernen in die Conference League köpfte.

Der 1. FC Union will Leipzigs Titelträume dämpfen

Auch diesmal kann man den ungeliebten Widersacher, der mit Christopher Nkunku den Fußballer des Jahres in seinen Reihen weiß, so richtig ärgern. Denn sollten die Sachsen erneut Federn lassen, können sie Ambitionen auf Platz eins womöglich schon am dritten Spieltag zu Grabe tragen. Die Kluft zwischen ihnen und dem auch ohne Robert Lewandowski ziemlich souverän auftretenden Branchenprimus FC Bayern wäre schon so früh so groß, dass an Platz eins eher nicht mehr zu denken ist.

Entgegenkommen sollte der Truppe von Urs Fischer, dass die Sachsen eben nicht wie Mainz als eine Kopie der Spielanlage der Eisernen daherkommen, sondern sehr offensiv agieren. Das eröffnet Räume, die die stets gut pressenden Unioner nutzen können. Und wollen! Da wird sich also keiner gegenseitig neutralisieren und eine langweilige Nullnummer fabrizieren, bei der lediglich der Punktgewinn etwas Positives ist.

Und wenn es diesmal nur ein 1:0 wird statt des üblichen 2:1, kann damit an der Wuhle wohl auch jeder gut leben.

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