Der Wahnsinn des 1. FC Union in Zahlen ausgedrückt, die für sich sprechen.
Der Wahnsinn des 1. FC Union in Zahlen ausgedrückt, die für sich sprechen. Matthias Koch/imago

„Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, donnerte es vielstimmig von den Rängen. Ausdruck einer Glückseligkeit, die bei den Anhängern des 1. FC Union völlig verständlich ist. Der Gegner an diesem Sonnabend kam zwar nicht aus München, sondern aus Mainz. Aber die Köpenicker haben halt – wenn womöglich auch nur für eine Nacht – den Rekordmeister in der Tabelle überflügelt. Schönen Gruß in den Süden, macht mal, wenn ihr könnt.

„Wenn man oben steht, möchte man so lange wie möglich oben bleiben“, meinte Mannschaftskapitän Christopher Trimmel bei der ARD. Und wollte auch danach trotz der 39 Zähler nicht von der Marschroute abweichen, dass sich die Eisernen erst nach dem Erreichen der 40-Punkte-Marke zusammensetzen würden, um sich neue Ziele zu setzen. 

Klar ist ja schon jetzt, das bisher Erreichte wird keinesfalls die Endstation sein für den 1. FC Union. Die Spiele noch drehen, bis zum Schluss nie aufgeben. Einfach unermüdlich sein. Und – das klingt im ersten Moment komisch bei einem Tabellenersten –  immer noch besser werden! Weil diese Mannschaft eine unglaubliche Lust an den Tag legt, sich immer weiterzuentwickeln, wie Urs Fischer erklärte.

Der 1. FC Union feiert seinen 39-Punkte-Wahnsinn

„39 Punkte nach 19 Spieltagen? Wahnsinn. Unglaublich“, räumte auch Fischer ein. Ohne aber dabei von seiner Marschroute abzuweichen. „Dass die Fans feiern und singen, sei ihnen vergönnt. Ich hoffe, sie genießen das ein wenig, zeigen Emotionen. Das dürfen sie auch“, zeigte der Trainer der Eisernen Verständnis für keimende Fantasien auf den Rängen. 

Ihn selber lässt das nicht in unruhigen Schlummer verfallen. „Ich schlafe immer gut. Auch nach Niederlagen. Ich brauche keine Medikamente dafür“, scherzte der 56-Jährige. Den Fans hingegen, die in ihren Träumen jetzt dem ganz großen Coup entgegenfiebern, täte ab und zu ein bisschen Baldrian gut wie bei solchen Herzkasperspielen gegen Mainz. 

Für diesen 1. FC Union ist alles drin ...

Zurück zum Thema Platz eins und der Meisterschaft: So vermessen wird keiner beim 1. FC Union sein, um so etwas auszurufen. Was ihr großes Plus werden kann. Nur volle Konzentration aufs nächste Spiel. Sind ja noch 15 schwere Kicks. Und man muss – das sollte hier keinesfalls vergessen werden – auswärts in Leipzig, München und Dortmund ran, hat aus dem ersten Tabellendrittel lediglich Frankfurt und Freiburg zu Hause vor der Brust. 

Es wird also sauschwer. Doch nicht unmöglich. Was alleine an sich nach fast zwei Dritteln der Spielzeit eine Sensation ist. Und immer mehr möglich, immer realistischer erscheint das Szenario, dass kommenden September unter der Woche am Dienstag oder Mittwoch eine Melodie in der Alten Försterei ertönt, die da noch nie zuvor vernommen wurde. Die Uefa-Champions-League-Hymne. 

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