Becker, Fischer, Rönnow & Co.

Jetzt räumt der 1. FC Union mächtig ab

Ob bei der Kicker-Umfrage unter Bundesligaprofis oder nun beim Berliner Fußballverband – die Köpenicker belegen die vordersten Plätze. Fischer ist nun Topfavorit auf den Titel Fußballtrainer des Jahres.

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Urs Fischer und sein Stürmerstar Sheraldo Becker sind zwei Grundpfeiler des Aufschwungs beim 1. FC Union.
Urs Fischer und sein Stürmerstar Sheraldo Becker sind zwei Grundpfeiler des Aufschwungs beim 1. FC Union.Matthias Koch/imago

Ehre, wem Ehre gebührt. Jetzt räumen die Eisernen richtig ab. Erst kürten die Bundesligaprofis Urs Fischer in einer vom Kicker veranstalteten Umfrage mit 21,8 Prozent aller Stimmen zum Trainer der Saison vor Leverkusens Xabi Alonso (21 Prozent). Dann gab es den Fair-Play-Preis für ihre Soforthilfe für einen verletzten Sportfotografen. Und nun wurde Sheraldo Becker bei der Abstimmung des Berliner Fußball-Verbandes zum Fußballprofi der Saison 2022/23 gewählt.

Fast sah es so aus, als ob die Unioner in dieser Kategorie nur gegen sich selber antreten. Der 28 Jahre alte Stürmer erhielt bei der Wahl mit 26,9 Prozent die meisten Stimmen vor seinen Klubkollegen Rani Khedira (19,8 Prozent) und Frederik Rönnow (11,3). Erst auf dem vierten Rang folgte in Jessic Ngankam (10,6) der erste Profi von Bundesliga-Absteiger Hertha BSC. Ngankam hatte jüngst eingeräumt, dass er den um ihn werbenden Eisernen einen Korb gegeben hatte.

Laut BFV nahmen mehr als 5000 Menschen an der Abstimmung teil. Becker hatte mit seinen elf Toren und acht Vorlagen maßgeblichen Anteil am erstmaligen Einzug der Eisernen in die Champions League.

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Spartas Kostic ist Amateur-Trainer des Jahres

Bei der Wahl zum Amateurtrainer des Jahres bekam Dragan Kostic (25,8) von Sparta Lichtenberg die meisten Stimmen vor Wolfgang Sandhowe (19,8) vom TuS Makkabi und Semih Keskin (12,1) vom FC Viktoria. Kostic führte Sparta zum Meistertitel in der Berlin-Liga und zum Aufstieg in die Oberliga. Zudem erreichte sein Team das Landespokalfinale durch ein sensationelles 5:1 im Halbfinale gegen den BFC Dynamo. Im Endspiel gewann allerdings Makkabi mit 3:1 nach Verlängerung und spielt nun im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg.

Die 252 Bundesligaprofis, die an der Umfrage des Sportmagazins Kicker teilnahmen, würdigten nicht nur Urs Fischer als Gewinner der Saison unter den Übungsleitern, sondern auch dessen Keeper Frederik Rönnow. Der wurde hinter Freiburgs Mark Flekken und Dortmunds Gregor Kobel immerhin als drittbester Torwart der abgelaufenen Saison eingeschätzt von den Berufskollegen. Zudem wurden die Eisernen als Team insgesamt als die Überraschung der Saison einstuft.

Bei der Wahl zum Gesamtberliner-Profitrainer hatte Fischer schon im Dezember des Vorjahres alle seine Kollegen auch aus anderen Sportarten abgehängt. Nur Fußball-Deutschland hatte das nicht so sehen wollen. Im Vorjahr hatte Fischer übrigens nur Platz vier bei der vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) durchgeführten Wahl zum Trainer des Jahres belegt.

Es siegten Freiburgs Christian Streich – dabei waren dessen Breisgauer in der Liga als Sechster hinter den fünftplatzierten Köpenickern geblieben und im Pokal mit dem Finaleinzug auch nur eine Runde weitergekommen als die Eisernen – vor dem Europa-League-Sieger Oliver Glasner (Frankfurt) und Kölns Steffen Baumgart. Mag Bundestrainer Hansi Flick immer einen großen Bogen um die Alte Försterei und die Union-Kicker machen – erst ein Besuch und den natürlich bei einem Bayern-Spiel -, in diesem Jahr dürfte aber kein Weg vorbeiführen am 57-jährigen Eidgenossen.

Wenn man Fischer fragen würde, was er von solchen Ehrungen hält, würde er sicherlich ein paar Allgemeinplätze verlieren. So frei nach dem Motto, es sei schön, dass die Arbeit wertgeschätzt würde. Aber wichtiger ist ihm da die Arbeit auf dem Platz. Und dass Manager Oliver Ruhnert beizeiten zu Potte kommt, mit den Neuverpflichtungen. Seit diesem Montag ist der Kader der Köpenicker ja noch etwas schlanker geworden. Die Leihe von Keita Endo zu Zweitligist Eintracht Braunschweig wurde um ein Jahr verlängert. 

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