Jetzt macht Kevin Behrens beim 1. FC Union Jagd auf Sheraldo Becker
Der Angreifer ist im Kalenderjahr 2023 kaum zu stoppen und hat sogar Größen wie Bayern-Star Choupo-Moting oder Leipzigs Nkunku abgehängt.

Kevin Behrens war unzufrieden. Oder besser gesagt: unglücklich. Da hatte er den 1. FC Union mit dem 1:1-Ausgleich in Dortmund an der Sensation schnuppern lassen. War heiß drauf, seinem siebten Saisontreffer auch gleich noch den achten folgen zu lassen. Doch wenige Sekunden später war Schluss für den 32-Jährigen. Ein Wechsel gegen Jamie Leweling. Den Rest der Partie – und damit das höchst unglückliche 1:2 – musste der gebürtige Bremer ohnmächtig von der Bank aus miterleben.
Nun kann man über das Für und Wider streiten. Warum jemanden austauschen, der gerade das Momentum auf seiner Seite hat und zudem nicht schlecht im Spiel war? Doch Trainer Urs Fischer hatte den Wechsel ja schon etwas länger vorbereitet. Und angesichts der nicht gerade sattelfest wirkenden Hintermannschaft der Borussia war ein Spielertyp wie Leweling, der auch mal im Eins gegen Eins eine Situation auflösen kann, vielleicht gar keine so schlechte Idee.
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Wie gesagt, Behrens war ein bisschen angefressen. Aber das war er in den letzten Wochen häufiger, ohne das nach außen groß zu zeigen. Vor allem haderte er ein Stück weit mit sich selbst. Denn auch wenn er derzeit liefert – drei Tore in Folge in den letzten drei Ligapartien –, ist er so ehrgeizig und selbstkritisch, dass er von sich noch mehr erwartet. Noch bessere Spiele. Noch mehr Abschlüsse. Und eben noch mehr Treffer.
Mit seiner Vertragsverlängerung Anfang Februar hat nicht nur er alles richtig gemacht, sondern auch der 1. FC Union. Nach Sheraldo Becker ist Behrens – mittlerweile fester Startelfspieler – jetzt der zweitbeste Angreifer der Eisernen. Und man muss kein großer Prophet sein, um zu sagen, dass er auch Becker gerne noch einholen möchte. Gerade weil er einen Lauf hat. Vielleicht sogar mehr als das. Denn unter Urs Fischer hat sich Behrens enorm weiterentwickelt.
1. FC Union: Behrens viertbester Stürmer der Bundesliga im Jahr 2023
2023 ist bislang sein Jahr. Fünf Treffer erzielte das 1,84 Meter große Kraftpaket seit dem Jahreswechsel. Wobei Behrens damit von den ligaweit 21 Profis, die in der Torschützenliste (noch) vor ihm liegen, in diesem Zeitraum nur drei Akteuren den Vortritt lassen muss. Und zwar nicht Größen wie Bayerns Eric Maxim Choupo-Moting oder Leipzigs Christopher Nkunku, sondern Frankfurts Randal Kolo Muani, der siebenmal in 2023 ins Schwarze traf, sowie dem Bremer Niclas Füllkrug und Augsburgs Mergim Berisha, die je sechsmal jubeln durften.
Falls Bundestrainer Hansi Flick weiter nach deutschem Personal fahndet, das hinter dem auch erst jüngst entdeckten Füllkrug auf dem Sprung stehen könnte für die Elf mit dem Adler auf der Brust, sollte er mal in der Alten Försterei vorbeischauen. Vielleicht wird er da fündig ... Sicherlich nicht als Angreifer Nummer eins. Aber Joker-Qualitäten hat Behrens auch schon hinlänglich bewiesen! Alter sollte kein Kriterium sein bei der kommenden Europameisterschaft.
Sieben Spiele sind es noch bis zum Saisonende. Sieben Partien, um Becker einzuholen und vielleicht sogar an ihm vorbeizuziehen. Doch selbst wenn Behrens das am Sonntag gegen Bochum schon gelingen sollte (17.30 Uhr, DAZN), wäre sein Hunger auf mehr damit noch nicht gesättigt. Zweistellig? Warum denn nicht? Ist allemal drin. Und es soll findige Berater geben, die für so etwas eine kleine Erfolgsprämie in ein Vertragswerk haben einfließen lassen.
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