Jetzt kann Frederik Rönnow gegen Köln die Wachablösung im Tor der Eisernen vorantreiben
Nach dem Länderspielfrust bei den Dänen hat der 29-Jährige eine Woche vor dem Derby die Chance, kräftig Eigenwerbung zu machen. Denn auch dem Trainerteam der Köpenicker sind einige schwächere Auftritt von Andreas Luthe in jüngerer Vergangenheit nicht verborgen geblieben.

Ist das die Chance, auf die er so lange gewartet hat? Frederik Rönnow wird am Freitagabend beim Flutlichtkick des 1. FC Union gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr/DAZN) das Tor der Eisernen hüten. Andreas Luthe habe in den vergangenen 14 Tagen nicht die kompletten Einheiten mittrainieren können, er habe muskuläre Probleme. „Da hoffen wir, dass das nicht all zu lange geht“, so Trainer Urs Fischer auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem 28. Spieltag der Bundesliga.
Es könnte aber auf mehr hinauslaufen, als nur wieder einmal für Luthe einspringen zu dürfen. Denn dass der 35-Jährige zuletzt nicht mehr so überzeugend das Tor hütete, wie man es von ihm gewohnt war, ist auch im Trainerstab der Köpenicker keinem verborgen geblieben. Kommt es jetzt zur Wachablösung? „Warten wir mal das Spiel von morgen ab und seine Leistung. Es geht auch um die Notwendigkeit. Aber diese Diskussion führen wir im Trainerstab und nicht in der Öffentlichkeit“, so Fischer vielsagend. Ein Torhüterwechsel im laufenden Wettbewerb ist ja nie ganz unbrisant.
In Köln gab es genau diese Situation. Als Timo Horn verletzt passen musste, nutzte Marvin Schwäbe diese Situation zu seinen Gunsten. Auch nach der Genesung der vorherigen Nummer eins machte Steffen Baumgart dann keine Rolle rückwärts mehr im Tor.
Luthe hat keine Verletzung
In dieser Spielzeit kam der Däne nur auf sieben Pflichtspieleinsätze in der Liga und den Pokalwettbewerben für die Eisernen. Meist hinterließ er dabei einen sehr ordentlichen Eindruck. Aber dennoch zu wenig Spielzeit für seinen Geschmack. Nun sind Luthes hartnäckige Probleme, bei denen es sich aber laut Fischer nicht um eine strukturelle Verletzung handeln soll, seine Chance.
So könnte eine Länderspielpause, die für ihn nicht besonders glücklich gelaufen war, ein gutes Ende nehmen. Denn bei den Dänen, obwohl bereits für die WM qualifiziert, ließ deren unangefochtene Nummer eins Kasper Schmeichel auch in den beiden Testländerspielen gegen die Niederlande (2:4) und Serbien (3:0) keine Luft ran. Rönnow musste dem Keeper von Leicester City in beiden Kicks von der Bank aus zuschauen.
Rönnow durfte auch bei den Dänen nicht ran
Das letzte seiner acht Länderspiele durfte Rönnow im November 2020 absolvieren. Aber auch da nur, weil sich Schmeichel beim Nations-League-Kick der Dänen gegen Island (2:1) verletzt hatte und ausgewechselt werden musste. So etwas ist auf Dauer frustrierend.
Auswirkungen auf die Psyche des 29-Jährigen befürchtet Fischer dennoch nicht. „Aufbauen muss ich ihn nicht. Weil es einfach ein Teil dieses Geschäfts ist. Trainer entscheiden nun mal. Es ist schade für Freddy. Ich hätte ihm eins der beiden Spiele gegönnt. Aber Freddy kennt die Situation, nur bereitstehen zu müssen. Das hat er lange gut gemacht. Ich gehe nicht davon aus, dass ihm das schaden würde, dafür ist er Profi genug“, so Fischer.
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