TV-Experte und Weltmeister

Nationalelf: Jetzt fordert auch Bastian Schweinsteiger Unions Rani Khedira

Der Mittfeldspieler der Eisernen könnte der Elf von Bundestrainer Hansi Flick mehr defensive Stabilität verleihen.

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Sebastian Schweinsteiger als TV-Experte bricht jetzt auch eine Lanze für Unions Rani Khedira.
Sebastian Schweinsteiger als TV-Experte bricht jetzt auch eine Lanze für Unions Rani Khedira.Eibner/imago

Oliver Ruhnert hatte das Fass vor wenigen Tagen im KURIER aufgemacht, jetzt haut Bastian Schweinsteiger in seiner Eigenschaft als TV-Experte in die gleiche Kerbe. Der Weltmeister von 2014 macht sich so seine Gedanken über die Nationalelf und deren schlechte Resultate und hat für eine Verbesserung der Situation auch Rani Khedira auf dem Zettel, der beim 1. FC Union in der abgelaufenen Spielzeit ein absoluter Stützpfeiler war.

„Ich plädiere für eine defensivere Grundhaltung gegen den Ball. Das tut der Mannschaft vielleicht gut“, hatte der 38-Jährige Grundsatzüberlegungen angestellt und dabei auch gleich drei Kandidaten im Blick: Freiburgs Christian Günter, den in Leverkusen spielenden Ex-Eisernen Robert Andrich und eben Rani Khedira, mit dessen Bruder Sami Schweini 2014 in Rio bei der WM in Brasilien den Titel holte. Das Trio zeichne aus, dass sie „schon über Jahre hinweg auf einem guten Niveau spielen und ein unglaubliches Laufpensum mitbringen“.

Schweini lobt Andrich, Khedria und Günter

Einmal in Fahrt, kritisierte Schweinsteiger schon vor dem 0:1 in Polen grundsätzlich den Nominierungsprozess in der Nationalelf, wie der Kicker berichtete. Man müsse schon noch mal über die Nominierungen nachdenken. Ob man immer diese Spieler haben möchte, die großes Potenzial haben – oder vielleicht „sucht man die Spieler, die die Einstellung dazu haben“. Nicht jeder, der in der Bundesliga zwei- oder dreimal gut gespielt habe, solle sofort nominiert werden. Man müsse es sich über einen längeren Zeitraum verdienen.

Kriterien, die perfekt auf Unions Rani Khedira zutreffen, der seine Leistung bei den Köpenickern mit einer unglaublichen Konstanz abruft. Der 29-Jährige war in der angelaufenen Saison in 46 Spielen für die Eisernen zum Einsatz gekommen und hatte sogar zwei Tore erzielt. Darunter das so wichtige 1:0 gegen Werder Bremen am 34. Spieltag, durch das sich der 1. FC Union für die Champions League qualifizieren konnte.

Zudem ist auffällig, dass der eiserne Dauerbrenner trotz seiner defensiven Aufgaben nur eine einzige Gelbsperre abbrummen musste in der ganzen Saison. Eine Qualität, die auch bei größeren Turnieren gefragt sein sollte. 

Rani Khedira schießt den 1. FC Union durch sein 1:0 gegen Werder Bremen in die Champions League.
Rani Khedira schießt den 1. FC Union durch sein 1:0 gegen Werder Bremen in die Champions League.Tilo Wiedensohler/Imago/Camera4

 „Rani spielt seit zwei Jahren auf einem unglaublich hohen Niveau. Und trotzdem wird er nicht einmal berufen und bekommt die Chance, sich im Kreise der Nationalmannschaft zumindest mal zu zeigen. Das finde ich schon verwunderlich, immerhin sind wir Vierter der Bundesliga geworden“, hatte Ruhnert ja jüngst auch deutliche Kritik Richtung DFB geäußert und ein strammes Plädoyer für den Mittelfeldspieler abgeliefert.

Dass sich bei der Nationalelf knapp ein Jahr vor der Heim-EM was tun muss, ist ja dieser Tage nicht zu übersehen. Warum also nicht auch mal an anderes Personal denken? Im Hause Khedira hätte man bestimmt nichts dagegen, wenn man nicht nur den WM-Pokal, sondern auch den Henri-Delaunay-Pokal in der Familie haben sollte.

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