Ist mit seiner Reservistenrolle beim 1. FC Union derzeit nicht zufrieden: Timo Baumgartl.
Ist mit seiner Reservistenrolle beim 1. FC Union derzeit nicht zufrieden: Timo Baumgartl. Matthias Koch/Imago

Er durfte gar nicht erst mit nach Bremen fahren, der 1. FC Union fuhr an der Weser ohne ihn ein 2:1 gegen Werder ein. Was verständlicherweise bei Timo Baumgartl für Frust sorgte. Jetzt nicht beim Bundesligaspiel dabei zu sein, kann dem 26-Jährigen kaum geschmeckt haben. Sofort kochte die Gerüchteküche. Beim Bezahlsender Sky wird der Innenverteidiger als abgangswillig zur Winterpause gemeldet – und drei Tage vor dem Derby ausgerechnet mit dem Stadtrivalen Hertha BSC in Verbindung gebracht.

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Bei drei der letzten vier Spiele wurde der gebürtige Böblinger von Trainer Urs Fischer nicht berücksichtigt, ihm Paul Jaeckel vorgezogen. Beim Auftakt gegen Hoffenheim war es immerhin noch die Bank. Doch kaum war Diogo Leite aus seiner Sperre zurück, war der 26-Jährige komplett außen vor.

Das Transferfenster ist ja noch bis zum 31. Januar geöffnet. In seiner Sendung „Transfer update“ brachte Sky neben Hertha auch noch Hoffenheim und Schalke mit in der Verlosung unter. 

Kann sich Hertha den Verteidiger des 1. FC Union überhaupt leisten?

Will oder kann Hertha überhaupt? Der Stadtrivale der Eisernen ist ja in einer gefährlichen Situation. Bis vor wenigen Tagen schloss der derzeit wenig zu beneidende Manager der Blau-Weißen, Fredi Bobic, weitere Aktivitäten im Wechselbereich aus, weil eigentlich kein Geld in der Kasse ist. Nun rudert er ein wenig zurück. „Wir überlegen bis zum letzten Tag der Transferperiode, ob noch was möglich ist. Wir werden schauen und wir werden auf das ein oder andere reagieren mit unseren Mitteln, die wir haben. Dann müssen wir noch ein bisschen dazu zaubern. Und dann schauen wir, ob noch was passiert oder nicht. Egal welcher Spieler kommt, er wird für die Gruppe sein, der eine weitere Option ist. Aber es wird kein Messias sein. Aktionismus wird gar nicht helfen“, so der 51-Jährige. 

Auch bei Baumgartl war jüngst eigentlich kein Wechselwunsch laut geworden. Und Zukunftspläne sowieso auf das Frühjahr verschoben worden. „Ob ich bei Union bleibe, zurückgehe oder ob ich zu einem anderen Verein wechsle, zeigt sich dann. Wir werden uns sicherlich im März mal zusammensetzen und dann entscheiden, was das Beste für mich und die Vereine ist“, meinte die eiserne Leihgabe der PSV Eindhoven.

Der 1. FC Union bräuchte sofort einen Ersatz, falls Baumgartl geht

Eigentlich kann Union es sich nicht leisten, ihn ziehen zu lassen. Fünf Innenverteidiger haben die Köpenicker unter Vertrag. Bei der praktizierten Dreierkette dürfte sich bei einem Abgang von Baumgartl keiner aus dem verbleibenden Quartett verletzen, sonst wird es eng.

Reisende hält Union aber für gewöhnlich nicht auf. Nur müsste Oliver Ruhnert dann wieder einmal wie ein Deus ex machina einen Sofortersatz herbeizaubern, der zwar die Qualität eines Baumgartl hätte, aber keinen Stunk macht, wenn er sich hinter den gesetzten Robin Knoche, Danilho Doekhi und Diogo Leite einreiht, und sich mit gelegentlichen Rotationseinsätzen anfreunden kann. Schwierig.

Erschwerend kommt hinzu, dass Eindhoven und der 1. FC Union sich zunächst einmal über einen Leihabbruch einigen müssten, ehe ein neuer Klub seine Hand auf Baumgartl legen könnte. Das erledigt man auch nicht zwischen Tür und Angel, sondern es braucht Zeit. Und viel ist da nicht mehr, bis das Transferfenster schließt. 

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