Isco jubelt im Dress des FC Valencia. Mit Real Madrid gewann er fünfmal die Champions League. Nun gibt es irre Gerüchte um ihn und den 1. FC Union.
Isco jubelt im Dress des FC Valencia. Mit Real Madrid gewann er fünfmal die Champions League. Nun gibt es irre Gerüchte um ihn und den 1. FC Union. NurPhoto/Imago

Es ist das verrückteste Thema dieses Transfer-Winters. Aufgebracht von Sky in der Sendung „Transfer update“: Isco als Neuzugang zum 1. FC Union? Ungeachtet dessen, dass Sky das Ganze eigentlich in seinem eigenen Beitrag am Ende schon wieder dementierte, wird dennoch munter weiter getuschelt.

Selbst vor den Union-Profis macht das alles nicht halt. Sie witzeln schon darüber. Mannschaftskapitän Christopher Trimmel postete ein Siegesfoto aus dem Olympiastadion mit dem Kommentar: „Dieser Sieg ist für dich, Isco.“ So als ob der fünffache Champions-League-Sieger mit Real Madrid schon längst den Dress der Rot-Weißen tragen würde. 

Der Gag wurde von Trimmels Kollegen begeistert aufgegriffen. „Jetzt kommt er. Safe!“, kommentierte Jamie Leweling. Was Niko Gießelmann mit Tränen lachenden Smileys beantwortete.

Der 1. FC Union hat sich entwickelt in Transferfragen

Der Sache die Krone auf setzte aber der derzeit vereinslose und damit ablösefreie Isco selbst. Er postete unter Trimmels Beitrag einen Bizeps-Emoji. Ein Zeichen der Kraft, das auch totale Zustimmung signalisieren kann.

Natürlich wurden die Klubbosse rund um das mit 2:0 gewonnene Derby ständig mit Fragen nach dem 30-Jährigen konfrontiert. Vereinspräsident Dirk Zingler gab sich geschmeichelt: „Wir äußern uns generell nicht zu Transfers. Das ehrt uns sehr, wenn Isco mit uns in Verbindung gebracht wird. Natürlich entwickeln wir uns auch im Bereich der Transfers.“ Es ist eine Zeitenwende.

Auch Manager Oliver Ruhnert musste nach dem Derby-Sieg schmunzeln, als die Sky-Reporter versuchten, ihn mit Fragen zu grillen: „Das müssen Sie ihn mal fragen, das wäre ja eine interessante Geschichte. Es ist schön, was Sie uns alles zutrauen.“

Ja, man traut den Eisernen inzwischen so einiges zu. Schon bei Max Kruse hatte das zunächst keiner so recht glauben wollen, dass der exzentrische Star an der Wuhle anheuern würde. Der kam aber doch.

Das Isco-Gerücht schmeichelt dem 1. FC Union 

Nach dem Aufstieg war das Beuteschema der Eisernen auf Spieler ausgerichtet, die die Bundesliga kannten, aber bei ihren Klubs keine rechte Verwendung mehr fanden. Oder auf Zweitligaspieler, denen Deutschlands Eliteklasse zuzutrauen wäre. Beispielhaft genannt werden könnten hier Robin Knoche, Rani Khedira, Anthony Ujah oder auch Robert Andrich. 

Mittlerweile fischt der 1. FC Union in anderen Gewässern. Es kommen echte WM-Stars, nicht mehr ehemalige Nationalspieler wie Neven Subotic, die ihren Zenit hinter sich haben. Kroatiens Josip Juranovic und Tunesiens Aissa Laidouni sind hier als Zeugnis anzuführen. Und Ablösefreiheit wird in Köpenick zwar immer noch gerne genommen, ist aber kein Muss mehr. Massen an Leihspielern wie direkt nach dem Aufstieg gehören ebenso der Vergangenheit an. 

Isco, bei Real Madrid einst ein Strippenzieher im Mittelfeld, hat sein Gastspiel beim FC Sevilla nach einem halben Jahr vorzeitig beendet. Sein Salär auf der iberischen Halbinsel war fürstlich. Isso, würde man im Jugendjargon anmerken. Schwer vorstellbar, dass die Köpenicker da Schritt halten können. Und selbst wenn, er würde das Gehaltsgefüge beim 1. FC Union in arge Schieflage bringen. Nicht gut für eine auf Homogenität setzende Truppe.

Bei Anruf Isco? Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union, wurde beim Derby ständig mit Fragen nach dem Spanier konfrontiert.
Bei Anruf Isco? Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union, wurde beim Derby ständig mit Fragen nach dem Spanier konfrontiert. Jan Huebner/Imago

Zudem heißt es, dass Isco eher in Spanien bleiben möchte. Oder sich seinem ehemaligen Förderer Julen Lopetegui bei den Wolverhampton Wanderers anschließen könnte. Auch Juventus Turin hat die Fühler nach dem Supertechniker ausgestreckt. Doch ob sein Spielstil zu einer Kampftruppe, wie sie der 1. FC Union nun einmal darstellt, passt, ist doch sehr fraglich. 

Doch allein dass dieses irre Gerücht die Runde macht und tagelang ein Thema ist, zeigt ja, dass die Eisernen sich mächtig gemausert haben und die Zeiten vorbei sind, wo sie sich im Ein-Euro-Laden bedienten. Der 1. FC Union schielt auf die Regale im 6. Stock des KaDeWe. Da gibt es ja auch einige Delikatessen, die nicht alltäglich, aber erschwinglich sind. Und Oliver Ruhnert ist ja mittlerweile vieles zuzutrauen ...

Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>