Christopher Trimmel (l.) will Union gegen den VfB Stuttgart diesmal zum Sieg führen. Es wäre ein weiterer Schritt Richtung Europa.
Christopher Trimmel (l.) will Union gegen den VfB Stuttgart diesmal zum Sieg führen. Es wäre ein weiterer Schritt Richtung Europa. Foto: Imago/Sportfoto Rudel

Klassenerhalt  geschafft (auch wenn der rein mathematisch erst an diesem Wochenende passieren kann), 40 Punktemarke geknackt. Und schon werden die Eisernen mutig. Urs Fischer ruft vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart (Sonnabend, 15.30 Uhr/Alte Försterei) das Ziel Europa aus. „Wir stehen da oben und wollen bis zum Schluss kämpfen, um da oben zu bleiben. Da ist es logisch, dass wir die Plätze angreifen, die zum internationalen Geschäft führen“, sagte der Schweizer Fußballlehrer.

Für ihn ein völlig normaler Vorgang, der sich nicht mit seinem sonst so zurückhaltenden Naturell beißt. „Es ist immer unser Anspruch, die Spiele zu gewinnen. Wenn du ne Möglichkeit hast die Chance zu nutzen, dann musst du versuchen sie zu nutzen“, so sein Credo. 

Union hat nur noch Endspiele

Alles Endspiele, oder was? Es ist ein Fünfkampf um Europa. Von Rang sechs bis zehn ist alles dicht beieinander – mit Leverkusen, Gladbach und Freiburg. Stuttgart und den Köpenickern mittendrin. Der VfB kommt Union gerade recht. Mit einem Sieg würden die Eisernen die Verfolger aus dem Schwabenland distanzieren und selber ihren Anspruch untermauern. 

Natürlich ist das Ziel ambitioniert. Und angesichts des Restprogramms der Eisernen – nur noch Spitzenteams und einzig Bremen aus der unteren Tabellenhälfte – schwer. Aber das Mögliche nicht unversucht lassen, war schon immer eine der Maximen des 55-jährigen Fischer. Rang sieben würde ja für die Play-off-Spiele zur Conference-League langen, so denn Dortmund und Leipzig ins DFB-Pokalfinale einziehen. Selbst Rang sechs – Gruppenplatz in der Europa League – ist trotz vier Punkten Rückstand nicht uneinholbar. Zumal Union noch gegen die Werkself antreten darf. 

Dass Stuttgart eins der wenigen Teams ist, gegen die Union in seiner Historie in fünf Versuchen noch nie gewinnen konnte, ficht den Trainer dabei nicht an. Die Eisernen sind noch von ihrem Ausflug in die Allianz-Arena beflügelt. „Wenn du einen Punkt gewinnst in München gibt das ein gewisses Selbstvertrauen. Es war wichtig, dass die Mannschaft auf Rückstand reagieren konnte, selber Druck aufbauen konnte. Das sind positive Augenblicke, die du mitnimmst“, zeigte sich Fischer zuversichtlich, dass diesmal gegen den VfB mehr drin ist als nur der eine Punkt wie im Hinspiel, als die Eisernen in den Schlussminuten noch einen 2:0-Vorsprung aus den Händen gaben. 

20 Jahre nach dem Einzug in den Uefa-Cup durch die Teilnahme am DFB-Pokal-Finale (0:2 gegen Schalke) sich wieder für das internationale Geschäft zu qualifizieren, das hätte was und würde die tolle Saison der Eisernen krönen.