Keeperwechsel : TSG tut Union weh! Debüt von Nicolas in Hoffenheim ging in die Hose
Gladbachs Leihgabe war bei seinem ersten Spiel für die Eisernen so etwas wie die ärmste Sau auf dem Feld.

Foto:
Sascha Meiser/APF/Pool/via Matze Koch
Das war ein Satz mit X–War wohl nix. 0:4 (0:3) ging der 1.FC Union bei der TSG Hoffenheim unter. Kann passieren. Doch einem wird das kaum geschmeckt haben – Moritz Nicolas.
Es sei keine Zeit für Experimente, deutete Urs Fischer vor dem Spiel an. „Ich glaube, es gilt eine Meisterschaft so zu beenden, wie du sie begonnen hast“, meinte der Schweizer Fußballlehrer und versprach, das bestmögliche Team für dieses Match auf den Rasen zu schicken. Okay, mit Rafal Gikiewicz eben und keine Bonbons für den Mann dahinter.
Doch dann das. Die zuletzt bei Union etwas aus der Mode gekommene Dreierkette sollte vor dem Tor abräumen, in dem überraschenderweise Moritz Nicolas den Kasten hütete. Hat dem Polen seine Rippenprellung aus dem Kick gegen Paderborn so stark zugesetzt? Er saß ja dennoch auf der Bank.

Foto: Foto: Ralf Poller/Avanti/POOL via Matthias Koch
Wer meint, dass damit die Gladbacher Leihgabe auf Bundesligatauglichkeit getestet werden sollte und ob Union doch eine neue Nummer 1 verpflichten muss, liegt sicherlich auch nicht ganz so weit von der Wahrheit entfernt. Außerdem starteten Neven Subotic, Yunus Malli und Anthony Ujah für Christian Gentner, Marius Bülter und Marcus Ingvartsen.
Zurück zu Debütant Nicolas, der Gladbacher Zweijahres-Leihgabe. Da steht ja auch noch im Raum, dass die Borussen ihn trotzdem vorzeitig zurückholen, weil er in Berlin keine Spielpraxis erhielt. Nun bekam er sie. Keine sechzig Sekunden gespielt, da konnte er sich mit einer tollen Fußabwehr beim Drehschuss von Andrej Kramaric beweisen. Kurz drauf aber konnte der 22-Jährige bei einer scharfen Hereingabe von Robert Skov – war Christopher Trimmel ein Stück weit zu einfach enteilt – den Ball nur in die Mitte abklatschen, wo sich Ihlas Bebou nicht zwei Mal bitten ließ – 1:0 (11.). Das ging ja gut los ...
Natürlich versuchten sich die Eisernen danach, den Hausherren entgegen zu stemmen. Doch bei den Versuchen blieb es. Die TSG hatte mehr Spielanteile, die Eisernen liefen hinterher und konnten die Kreise der Gastgeber nicht merklich einengen. Nahezu folgerichtig, dass die Kraichgauer auf 2:0 (39.) stellten. Skovs Freistoß wird von Robert Andrich abgefälscht und landet beim am langen Pfosten blank stehenden Andrej Kramaric. Einfache Übung für den Kroaten.
Suleiman Abdullahis Comeback tröstet nicht wirklich
Und es kam noch dicker für Nicolas. Noch vor dem Pausenpfiff ertönte Bots mit dem Torjingle („Was wollen wir trinken sieben Tage lang“) durch die Sinsheimer Arena. Munas Dabbur zielte aus spitzem Winkel aufs lange Eck, Nicolas musste sich erneut geschlagen geben (45.+2). Kein schönes Debüt. Irgendwie ist der Keeper die ärmste Sau an diesem Tag, von dem er sich so viel erhofft hatte.
Chronistenpflicht ist dann noch der vierte TSG-Treffer durch Christoph Baumgartner (68.) und das Comeback von Suleiman Abdullahi. Tröstete nicht wirklich. Und schon gar nicht für den armen Debütanten.