Hey Urs, bring den 1. FC Union schnell wieder auf Kurs
Die Köpenicker haben kaum Zeit, ihre Wunden zu lecken, denn schon am Sonnabend wartet in Dortmund die nächste undankbare Aufgabe.

Es sind Worte, die Urs Fischer, der Trainer des 1. FC Union, sicherlich nicht gerne hört. Dabei kommen sie von einem veritablen Trainer-Kollegen, der in der Branche einiges gerissen hat und nicht verdächtig ist, anderen Leuten nach dem Mund zu reden. „Wenn ein Verein nach 26 Spielen oben steht, dann steht er zu Recht oben. Dann ist das kein Zufall mehr. Darum können die Unioner natürlich die Sensation schaffen und Deutscher Meister werden“, sagte Felix Magath.
Dass dabei der Wunsch aber durchaus der Vater des Gedankens ist, machte Magath in seinem Interview mit der Sport Bild auch klar: „Es wäre für ganz Fußball-Deutschland – vielleicht mit Ausnahme der Bayern – eine Freude, wenn mal wieder etwas Überraschendes passiert.“
Ist derzeit bestimmt nicht das Thema der Eisernen. Die wollen einfach nur wieder in die Spur kommen. „Hey, Urs, bring sie wieder auf Kurs“, möchte man ihnen zurufen. Denn gerade in Sachen Ballbesitzspiel, seit dem Aufstieg ein Dauerthema in Köpenick, muss Union zulegen. „Da müssen wir uns entwickeln, sonst wird es schwierig mit unserem Saisonziel“, hatte ein in Frankfurt ziemlich ratlos wirkender Christoper Trimmel hinterher zum Besten gegeben.
Magath lobt den 1. FC Union
Dabei lobt Magath die Köpenicker über den grünen Klee, und bei ihm klingt es so, als ob er Unions Probleme der letzten Wochen schlichtweg nicht wahrgenommen hat. „Die Berliner spielen einen einfachen, unaufgeregten Fußball. Jeder bringt sich und seine Fähigkeiten ein. Urs Fischer hat Struktur reingebracht“, so der 69-Jährige.
Ratlosigkeit, wie so mancher vermutet, ist bei Fischer bestimmt nicht vorhanden. Wohl aber das Wissen, dass jetzt noch härter gearbeitet werden muss in Köpenick. Damit das Erarbeitete einem nicht auf den letzten Metern der Saison doch noch aus den Händen flutscht.
Der Trainer des 1. FC Union wirkte daher auch nicht resigniert, sondern eher wie einer, der seufzend die Ärmel hochkrempelt und weiter malocht. „Wir sind immer noch im Kampf und im Rennen um die internationalen Plätze. Also, man sollte die Kirche im Dorf stehen lassen. Jetzt muss ich leider im Trainerteam wieder zwei Euro bezahlen“, sagte der 57 Jahre alte Schweizer am späten Dienstagabend. Sein Frankfurter Kollege Oliver Glasner – nach dem 2:0-Viertelfinalsieg von Eintracht Frankfurt bestens gelaunt – kommentierte: „Ich steuere einen Euro bei.“ Die Zwischenbilanz der laufenden Saison sei bei Union weiter „sehr gut“, stellte Fischer fest.
Der 1. FC Union braucht mal so einen Coup wie Freiburg bei den Bayern
Soll auch weiterhin so bleiben, selbst wenn man am Sonnabend in Dortmund (15.30 Uhr, Sky) vor einer noch höheren Hürde steht. Denn hatte man die Qualität der Eintracht nach dem Pokalspiel schon in den höchsten Tönen gelobt, weiß doch jeder, dass die der Borussen noch um einiges besser ist.
Dass dennoch auch gegen übermächtige Gegner eine Überraschung möglich ist, davon zeugte der 2:1-Pokalcoup der Freiburger in München. Sollten sich die Eisernen zum Vorbild nehmen. Gerade weil ihre Ligabilanz beim BVB eher Horrorzahlen aufweist: null Punkte und 2:11 Tore in drei Spielen.
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