Lassen Sie sich von den Einblendungen dem 1:1 auf der Anzeigetafel nicht täuschen, so sehen Sieger aus!
Lassen Sie sich von den Einblendungen dem 1:1 auf der Anzeigetafel nicht täuschen, so sehen Sieger aus! City-Press/Florian Pohl

Das kann doch nicht so weitergehen. Woche für Woche muss aus trefflichem Grunde zu neuen Lobhudeleien angesetzt werden, wenn es um die rot-weiß gewandeten Kicker des 1. FC Union geht. Langsam gehen einem ja die Superlative aus. Heute morgen habe ich als erstes im Duden nachgeschaut, ob da bei der Steigerungsform des Adjektivs gut nicht schon „gut, besser, 1. FC Union“ steht.  Ein bisschen beruhigt war ich dann schon, es nicht so vorzufinden, hier war alles noch beim Alten, aber es kann nicht mehr lange dauern, bis …

Das ist hochgradig anstrengend. Und nein, das ist nicht mehr mein Union, das oft in Schönheit versagte, leichtfertig Punkte wegwirft oder immer wie ein moderner Robin Hood den armen Kellerkindern ausreichend gibt. Deshalb hier eine eindringliche Warnung: Ob der große römische Horaz aus Asterix abgeschrieben hat oder umgekehrt, ist dabei wurscht: „Bis repetita non placent immer!“ Wiederholungen gefallen nicht. Man langweilt sich sonst am Ende.

Nein, nein, nein, damit muss endlich mal Schluss sein. Und darum wird jetzt die knallharte Kritikkeule ausgepackt. Die Tabellenführung nur für 184 Sekunden zwischen Sheraldo Beckers Führungstor und Joshua Kimmichs Ausgleich inngehabt zu haben, dass kann doch nicht der Anspruch des 1. FC Union sein. 

Urs Fischer kritisiert den 1. FC Union

Und elf Punkte nach fünf Spieltagen, also ich bitte Sie. Da hat ja selbst Freiburg mehr und die sind in der Vorsaison tabellarisch hinter dem 1. FC Union eingekommen. 

Auch Urs Fischer ist da mit seinem steten die Finger in die Wunde legen, auf meiner Seite. Er monierte zu Recht, die hektische Überaktivität der Seinen. „Wir hatten immer wider gute Balleroberungen, waren aber in der Spielfortsetzung zu nervös, zu unpräzise“, so der Schweizer Fußballlehrer. Guter Mann. 

Der 1. FC Union und die Lust auf Europa

Man kann sich ja gar nicht mehr am Schiedsrichter abarbeiten oder den Fußballgott verteufeln, die Jungs da in den rot-weißen Trikot bringen uns auch um diese billigen Vergnügungen und setzen diese Grundrechte der Stadiongänger einfach außer Kraft. Im Grunde kann man nur hoffen, dass jetzt endlich diese von allen Seiten so arg beschrieene Doppelbelastung endlich einsetzt. Damit endlich alles wieder auf Normalnull einpendelt.

Zu befürchten ist allerdings, dass die Eisernen sich mit der ihnen innewohnenden Renitenz dem völlig verweigern werden, und mit unbändiger Lust sich in ihr Europacup-Abenteuer stürzen werden. Auf dass auch da neue Lobeselogen fällig werden. Wer da auf dem Platz steht, welche Nicht-Stammkraft auf einmal wirbeln darf, scheint in Köpenick ja derzeit völlig unerheblich zu sein. Auch wer der Gegner ist. 

Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>