Hey, 1. FC Union: Stürme hinaus, in der Ligaspitze bist du zu Haus
Die Eisernen würden sich mit einem Erfolg gegen die Rheinhessen für mindestens eine Nacht die Tabellenspitze sichern.

Das nächste Spiel? Immer das schwerste! Urs Fischer verschwendet daher vor der Aufgabe am Sonnabend gegen den FSV Mainz (15.30 Uhr/Sky) keinen Gedanken daran, was der Monat Februar für die Kicker des 1. FC Union parat hat. Neben den Europacup-Highlights gegen Ajax Amsterdam noch die beiden Spitzenkicks in Leipzig und beim FC Bayern. Die drei Ersten der Liga unter sich. Doch Unions Trainer will sich jetzt erst mal nur mit den Rheinhessen messen.
Logisch, dass ihn da auch nicht sonderlich interessiert, dass seine Eisernen am Sonnabend für mindestens 26 Stunden die Tabellenführung zurückerobern könnten. „Nein, in erste Linie geht es darum, ein gutes Spiel zu zeigen und die bestmögliche Leistung zu zeigen. Das ist vor allem in unseren Köpfen. Wir spielen zu Hause und wollen drei Punkte. Dazu bedarf es einer sehr guten Leistung“, so der 56-Jährige.
Tabellenführung? Mögen die Fans auch noch so beseelt möglichen Spitzenreiter-Gesängen an diesem Sonnabend entgegenfiebern: Sie wissen schon, das Ligaranking interessiert Fischer „erst am 34. Spieltag“. Vorher ist alles, ja, genau, nur „eine Momentaufnahme“.
Der 1. FC Union steht vor einer normalen Woche
Aber der Moment und auch das Momentum sprechen ja derzeit gerade für den 1. FC Union nach vier Siegen im neuen Jahr. Einer noch und die Eisernen haben ganz ruhige sieben Tage vor sich. Worauf sich Fischer freut. Da kann er dann endlich wieder richtig mit den Jungs arbeiten und muss nicht alles zwischen Tür und Angel erledigen in Sachen Regeneration, Training und Videoanalyse mit dem Team.
„Ich glaube, nach den ersten zwei Wochen ’ne normale Woche zu haben, um verschnaufen zu können, tut uns allen gut“, so der Schweizer Fußballlehrer. Dass seine Jungs übrigens lieber alle drei Tage ein Spiel haben, statt auf dem Übungsgeläuf zu schindern, steht da auf einem ganz anderen Blatt.
Die obligatorische Mahnung vom Gegner durfte auch nicht fehlen auf der Spieltagspressekonferenz. Die Mainzer sind ja nun mal keine Laufkundschaft. „Ich erwarte ein ganz enges Spiel, kampfbetont mit vielen Zweikämpfen. Das ist eine Mannschaft, die gut organisiert ist. Nicht viel Risiko geht. Sie gehen schnell auf die Kette, haben da ihre Zielspieler. Gerade in Zone 2 sind sie hochaggressiv. Auch der Strafraum ist gut besetzt“, zollte Fischer dem Team von Trainer-Kollege Bo Svensson ein Kompliment.
Nichtsdestotrotz will er beim Wiedersehen mit dem Ex-Eisernen Marcus Ingvartsen am Ende des Abends hocherhobenen Hauptes das Stadion verlassen können. Das Wie ist ihm auch klar. „Man kann das nur schaffen, indem du ans Limit kommst. Indem wir unsere Stärken über 90 Minuten auf den Platz bekommen. Unser Gesicht zeigen und gute Entscheidung treffen. Aus dem letzten Spiel müssen wir den Mut mitnehmen, in den Druck zu kommen“, sagte Fischer.
Der 1. FC Union kann ein Signal an die Liga senden
Der – inklusive Pokal – fünfte Sieg in Folge würde weiter Mut machen für die kommenden Aufgaben. Die Mannschaft würde wie schon am Dienstag im Pokal beim 2:1 gegen Wolfsburg zeigen, dass sie aus dem Isco-Wirbel unbeschadet hervorgegangen ist. Vielleicht sogar gestärkt. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie gefestigt ist“, meinte Fischer.
Also sich schön mal ans alte eiserne Liedgut halten. Wenn auch in abgewandelter Form: „Hey, FC Union, stürme hinaus. An der Ligaspitze bist du zu Haus. Zwischen Bayern und Leipzig und vorm BVB – oh, Bundesliga, du bist wunderschön.“ Ja, es wäre ein klares Signal an den Rest der Liga. So leicht kriegt ihr uns da oben nicht weg. Wer in die Königsklasse will, muss uns auf der Rechnung haben.
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