Genki Haraguchi spielt anders als zu seiner Hertha-Zeit jetzt mehr beim 1. FC Union mit Auge.
Genki Haraguchi spielt anders als zu seiner Hertha-Zeit jetzt mehr beim 1. FC Union mit Auge. Matthias Koch/imago

Es ist nicht das erste Duell für Genki Haraguchi gegen seinen Ex-Klub, wenn er an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) mit dem 1. FC Union zum Hauptstadtderby bei Hertha BSC im Olympiastadion aufdribbelt. Seitdem der 31-Jährige die Blau-Weißen im Sommer 2018 endgültig verließ und über Hannover an der Wuhle aufschlug, musste er sich sechsmal mit ihnen messen. Zweimal mit Hannover und insgesamt viermal mit den Eisernen. Mit den Köpenickern hat der japanische Nationalspieler eine blütenweiße Weste, gewann alle Stadtduelle. Drei in der Liga, einmal im Pokal. Jetzt will er Erfolg Nummer 5 mit den Rot-Weißen erleben.

Zu Saisonbeginn war der quirlige Mittelfeldspieler bei den Eisernen gesetzt. Dann lief ihm mehr und mehr András Schäfer den Rang ab, der den zweiten Platz hinter den Spitzen neben Janik Haberer für sich erobern konnte. Erst die Sprunggelenkverletzung des ungarischen Nationalspielers spülte Haraguchi kurz vor der Pause wieder zurück in die Startelf. Allerdings hatten die Eisernen in den letzten drei Spielen vor der WM in Katar nicht ihre besten Ergebnisse.

1. FC Union: Haraguchis WM-Traum platzte

Kurz vor dem Turnier in der Wüste kam dann der nächste Nackenschlag für Haraguchi. Japans Auswahlcoach Hajime Moriyasu strich ihn aus dem WM-Kader, brachte ihn um das Duell gegen die Truppe von Hansi Flick, das die Söhne Nippons überraschend mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Bitter für den Mittelfeldspieler des 1. FC Union. Dabei hatte Haraguchi in sämtlichen Quali-Spielen mitgewirkt, auch wenn er nicht unbedingt immer Startelfkandidat bei den blauen Samurai war.

Doch statt Frust zu schieben, nutzte Haraguchi die Winterpause, um ordentlich zu ackern. Der Lohn waren zwei Startelfeinsätze in dieser Woche. Sicherlich auch begünstigt dadurch, dass Schäfer noch Trainingsrückstand aufwies nach seiner Knöchel-OP. Spülte ihn laut dem Bezahlsender Sky übrigens auf die Wunschliste des VfB Stuttgart. Angeblich sogar noch diesen Winter.

Haraguchi will mit dem 1. FC Union seinen fünften Sieg gegen Hertha

Sei es wie es ist. Noch nicht an diesem Sonnabend. Denn gegen Hertha will es Haraguchi noch mal wissen. Auch, weil er bei den Blau-Weißen nicht seine beste Zeit hatte. Zu wenig Torgefahr. Nicht effizient genug. Bei allem Bemühen. Nicht umsonst wurde er aus dem Westend zwischenzeitlich an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen und später für eine Ablöse von 4,5 Millionen Euro nach Hannover weitergereicht. „Ich war damals zu jung und hatte mich immer zu sehr unter Druck gesetzt“, hatte Haraguchi kurz nach seiner ablösefreien Verpflichtung von den Eisernen rückblickend gesagt.

Doch der damals 22-jährige Jungspund, als der er einst im Westend aufschlug, ist gereift. Spielt mehr mit Auge und wuselt nicht mehr nur hin und her. Auf der Achterposition ist er für den Gegner ein ständiger Störenfried, der sich die Hacken wund läuft und unermüdlich ackert.

Sicher, zum Knipser ist Haraguchi immer noch nicht avanciert. Ganze sechs Bundesligatore hat er erzielt. Vier für Hertha und zwei für den 1. FC Union. Sein letztes davon datiert vom 9. April des Vorjahres. Mit dem Kopf erzielt beim 4:1 gegen – Hertha BSC im Olympiastadion. Mach es doch einfach noch mal, Genki.

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