Komm, Welt, lass Dich umarmen: Die Spieler des 1. FC Union feiern ihren nächsten Coup, gewinnen erneut 2:1 bei RB Leipzig.
Komm, Welt, lass Dich umarmen: Die Spieler des 1. FC Union feiern ihren nächsten Coup, gewinnen erneut 2:1 bei RB Leipzig. imago/Matthias Koch

Bis repetita non placent! Wiederholungen gefallen nicht. Sagt ein altes lateinisches Sprichwort. Doch das gilt nicht für den 1. FC Union. Der kann sich an dieser Art Wiederholung nicht genug ergötzen. Wieder gewinnen sie gegen RB Leipzig. Wieder mit 2:1! Und das im fünften Ligaspiel in Folge. Der Wahnsinn geht weiter. Platz zwei verteidigt. Und die Eisernen sind weiterhin der erste Bayernverfolger.

Trainer Urs Fischer griff zwar nicht zur großen Rotation, änderte aber im Vergleich zum 2:1 gegen den FSV Mainz 05 beide Außenpositionen. Winter-Transfer Josip Juranovic und Niko Gießelmann starteten anstelle von Christopher Trimmel und Jérôme Roussillon. Zudem bekam Aissa Laidouni den Vorzug vor Paul Seguin im Mittelfeld. Im Angriff stand erneut der aktuell in bestechender Form spielende Kevin Behrens. Der 32-Jährige erzielte beim Berliner 2:1 in Leipzig im April das Siegtor. Es war die bis dato letzte Heim-Niederlage der Sachsen. Von einer Wiederholung dieses Coup träumten die Anhänger des 1. FC Union natürlich.

Natürlich gab es wieder die obligatorischen 15 Minuten Stille der Unionfans zu Beginn der Partie. Ein inzwischen schon traditionelles Zeichen des Protestes gegen das Marketingprodukt eines Brausekonzerns. Der Anhang der Hausherren durfte also eine Viertelstunde lang etwas Bambule machen auf den Rängen. Und dann war Schluss mit lustig. Die Stimmgewalt der Köpenicker füllte so dermaßen die Schüssel, dass man den Eindruck gewinnen konnte, die Sachsen hätten nun den Spieß umgedreht und beschlossen, die restlichen 75 Minuten in Stille zu versinken. 

Der 1. FC Union dreht erneut einen Rückstand

Der Haberer-Hammer: Der Mittelfeldmann (3.v.r) trifft per Traumtor für den 1. FC Union zum 1:1 bei RB Leipzig. 
imago/Jan Huebner
Der Haberer-Hammer: Der Mittelfeldmann (3.v.r) trifft per Traumtor für den 1. FC Union zum 1:1 bei RB Leipzig. 

Einmal waren sie in Durchgang eins dann doch zu vernehmen. Als Benjamin Henrichs von der Außenbahn nach innen zog und einfach stramm zum 1:0 traf (24.). Unhaltbar schien der Ball nicht. Frederik Rönnow hatte ja auch noch seine Fingerspitzen dran. Mehr aber eben nicht. Die Eisernen versuchten den Rückstand sofort zu korrigieren, setzten die Roten Bullen unter Druck. Aber richtige Hochkaräter ergaben sich nicht.

Der erste Abschluss der Hausherren in einer Partie, die sich auf Augenhöhe abspielte, saß also. Bitter für die Köpenicker. Denn wirklich was zugelassen hatten sie bis dahin nicht. Und das sollte sich bis zur Pause fortsetzen. Eigentlich alles okay. Bis auf das Gegentor eben. 

Janik Haberer trifft per Traumtor für den 1. FC Union 

Fischer hatte in den letzten Tagen mehrfach betont, dass man das Glück nicht überstrapazieren dürfe. Nicht immer könne ein Rückstand noch gedreht werden. Auch wenn den Eisernen dieses Kunststück in diesem Kalenderjahr in der Liga und im Pokal schon drei Mal gelungen war. 

Auch diesmal versuchten sie es. Und nach einer Ecke von Niko Gießelmann hatte Janik Haberer am der Strafraumgrenze so viel Platz, als würden ihm alle anderen ausweichen, weil er am Abend zuvor dem Zatziki reichlich zugesprochen hätte. Störte ihn wenig. Einfach drauf gehalten und die Kugel zappelte per Traumtor zum 1:1 im Netz (62.).

Handelfmeter und Videobeweis: Der 1. FC Union bleibt Bayern-Jäger

Und es kam noch besser. Simakan, bis dahin eigentlich ein Turm in der Schlacht, verursachte einen Handelfmeter. Diesmal übernahm Robin Knoche die Verantwortung. Und der Druck war hoch. Vier von fünf Strafstößen hatte der 1. FC Union in dieser Spielzeit schon verballert. Diesmal nicht. Mitten rein zum 2:1 (72.).

Ein bisschen Glück kam dann auch noch dazu. Bei Poulsens vermeintlichem Ausgleich rutschte allen Eisernen schon das Herz in der Hose (80.). Doch der VAR hatte eine Abseitsstellung von Timo Werner zu monieren. Es blieb beim 2:1 für die Köpenicker.

Mit Glück und Verve verteidigten die Eisernen den Vorsprung. Und damit auch Rang zwei. Der fünfte Ligasieg des Jahres war perfekt. Den FCU in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf ...

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