„Germany’s Next Topmodel“ kommt aus Köpenick: Der 1. FC Union schlägt Heidi Klum in der TV-Hitliste
RTL hatte den richtigen Riecher mit der Live-Übertragung des Europapokalspiels des 1. FC Union gegen Ajax Amsterdam.
Das Drehbuch kann sich doch gar keiner ausdenken. Der jahrelange kleine 1. FC Union schlägt das große Ajax Amsterdam mit 3:1 und steht im Achtelfinale der Europa League. Einfach nur traumhaft. Und Menschen lieben Märchen. Das zeigt auch die TV-Quote vom Donnerstagabend. 4,21 Millionen Zuschauer saßen in Deutschland vor der Glotze, um das eiserne Wunder live zu sehen – Platz 4 in der Fernseh-Hitliste – mehr als doppelt so viele Zuschauer wie Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“.
RTL hatte den richtigen Riecher und setzte auf die Köpenicker. Für den Privatsender entwickelte sich das Spiel zum Quoten-Hit. Beim Anpfiff um 21 Uhr waren es bereits 2,94 Millionen Zuschauer, in der zweiten Halbzeit dann 4,21 Millionen, das machte ein Marktanteil von 19,3 Prozent. Nur der ZDF-„Bergdoktor“ (5,95 Mio.), der ARD-„Kroatien-Krimi“ (5,6 Mio.) und die ARD-„Tagesschau“ (5,4 Mio.) waren besser. Auch das ist ein historischer Erfolg für den 1. FC Union.
Der TV-Klassenunterschied mit echter Qualität auf dem Bildschirm wurde besonders deutlich beim Vergleich mit der frauenverachtenden ProSieben-Sendung von Heidi Klum. „Germany’s Next Topmodel“ erreichte nur 1,85 Millionen Zuschauer. Da ist es auch nur ein schwacher Trost für Klum, dass die Frauen-Casting-Show in der sogenannten marktrelevanten Zielgruppe der 14- bis 45-jährigen Zuschauer, bei der knapp zwei Drittel der Bevölkerung ausgeschlossen werden, 1,09 Millionen Zuschauer hatte, das waren nur 30.000 Fernsehkonsumenten mehr als beim Union-Wunder.
Der 1. FC Union stürmt die Bundesliga, den DFB-Pokal, den Europapokal – und jetzt auch noch das deutsche Fernsehen. Vielleicht sind die Köpenicker dann im Achtelfinale die echten Gipfelstürmer und verdrängen sogar den „Bergdoktor“.
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