Danilho Doekhi ist beim 1. FC Union noch auf dem Weg zu einer festen Größe in der Mannschaft.
Danilho Doekhi ist beim 1. FC Union noch auf dem Weg zu einer festen Größe in der Mannschaft. Imago/Matthias Koch

Wiedersehen macht Freude. Ob Danilho Doekhi sich am Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) auf Verwandtenbesuch freuen darf – so weit ist es ja nicht von seiner Geburtsstadt Rotterdam nach Bochum –, wusste der Innenverteidiger des 1. FC Union vor dem Wochenende noch nicht so genau. Doch dass er alte Bekannte treffen würde, war ihm klar.

Zum eines ist da ja Bochums Trainer Thomas Letsch. Den 54-Jährigen hatte der Revierklub nach der Beurlaubung von Aufstiegscoach Thomas Reis aus Arnheim losgeeist. Für rund 600.000 Euro. „Wir haben heute noch Kontakt. Er hat mich in Arnheim zum Kapitän gemacht und wir hatten eine sehr erfolgreiche Zeit. Wir wurden Vierter und spielten in der Conference League. Wir standen im Pokalfinale“, sagte Doekhi. So etwas schweißt natürlich zusammen.

Die Arnheimsche Wiedervereinigung perfekt macht Vitesses Teammanagerin Mirjam Clifford, die sich den Kick beim VfL nicht entgehen lassen will. 

Doekhi nicht unzufrieden, brennt aber auf  mehr Minuten

„Es ist doch normal, dass man als Neuzugang nicht alle Spiele macht. Man muss sich an den neuen Fußball hier gewöhnen. Aber ich habe ja schon ein paar Spiele gemacht. Natürlich will man als Fußballer immer spielen. Aber ich bin nicht unzufrieden mit der Situation. Man muss sich bei so einem Wechsel auch mal gedulden können“, sagte Doekhi, der bislang auf sechs Einsätze für den 1. FC Union zurückblicken kann. Intelligente Töne, die er da anschlägt. 

Als einen Schritt zurück würde er daher das Ganze nicht betrachten. „Natürlich ist es anders. Wenn du Kapitän bist, machst du alle Spiele. Aber das hier ist Bundesliga. Die Kader sind auch größer. Die Konkurrenz stärker. In den Niederlanden hast du im Prinzip eine erste Elf und viele Nachwuchskräfte drumherum. Hier will jeder spielen“, so Doekhi.

Becker half Doekhi beim Eingewöhnen beim 1. FC Union

Wobei ihm die Position egal ist. „Ich habe hier ja auch schon den linken Verteidiger gespielt, auch wenn ich zentral oder rechts bevorzuge. Aber die Konkurrenz ist ja groß“, verwies er auf Paul Jaeckel und Rückkehrer Timo Baumgartl. Dass Robin Knoche gesetzt ist und Diogo Leite als Linksfuß auf links einen kleinen Vorteil hat, akzeptiert er. Aber auf Dauer möchte Danilho natürlich noch mehr Startelfeinsätze. 

Auch wenn Doekhi das Interview auf Englisch gab, Deutsch versteht er sehr gut. „Ich hatte das ein bisschen in der Schule. Außerdem sind die Sprachen sich ähnlich. Zumindest viele Wörter“, meinte der Mann mit surinamischen Wurzeln. Was er übrigens mit Sheraldo Becker gemein hat.

Dessen Anwerbeversuche für die Nationalmannschaft der Südamerikaner hat er bislang erfolgreich abgewehrt. Auch weil er immer noch auf eine Berufung in die Elftal hofft. Surinam wäre später vielleicht mal eine Überlegung wert, falls die Oranjes sich partout nicht seiner Dienste versichern wollen.

In anderen Sachen hat Doekhi aber gerne auf den Rat und die Unterstützung des Stürmers zurückgegriffen. „Er konnte mir Tipps geben, wie das so ist im ersten Jahr in der Fremde. Und natürlich hilft es auch, einen Landsmann um sich zu haben, wenn man das erste Mal im Ausland ist. Es ist alles neu für mich. Das Land, die Stadt“, so der Innenverteidiger. 

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