Danilho Doekhi will nach dem Sieg in Bremen jetzt mit dem 1. FC Union im Derby nachlegen.
Danilho Doekhi will nach dem Sieg in Bremen jetzt mit dem 1. FC Union im Derby nachlegen. Nordphoto/Imago

Eigentlich muss der Kick gar nicht erst angepfiffen werden. Die Sachlage ist doch klar. Hier der Zweite der Tabelle, dort der Zweitletzte des Rankings. Wenn man da die bisherigen Auftritte des Jahres betrachtet, gastiert ein vor Selbstvertrauen strotzendes Team bei einer am Boden liegenden Mannschaft. Doch Danilho Doekhi, abwehrschlachterprobtes Kampfross beim 1. FC Union, wehrt da sofort ab. „Form hat bei einem Derby nichts zu sagen. Diese Spiele sind einfach zu speziell“, mahnte der Niederländer vor Übermut.

In seiner Heimat hat er mit Vitesse Arnheim schon einige Derbys gegen NEC Nijmegen bestritten. Und natürlich  das Hinspiel in der Alten Försterei, bei dem das nackte Ergebnis von 3:1 gar nicht so recht die Überlegenheit der Köpenicker ausgedrückt hatte. Der Unterschied: Seinerzeit durfte er die 90 Minuten gegen Hertha BSC nur von der Bank aus erleben. „Es war eine besondere Atmosphäre“, erinnert sich der Ex-Kapitän von Vitesse gern zurück. In der es immer einen kühlen Kopf zu bewahren gilt.

Doekhi will beim 1. FC Union auch im Derby mitmischen

Diesmal will er die Atmosphäre nicht nur genießen, sondern selber auf dem Rasen mit beeinflussen. Von der Kulisse einschüchtern lassen wird er sich aber nicht. Ist ja nicht sein erster Auftritt in so einer großen Schüssel. „Ich habe mal mit Vitesse in Rom gespielt“, gehen seine Gedanken ins vergangene Jahr zurück, als er bei der AS Roma unglücklich mit 1:1 im Achtelfinale der Conference League ausschied, weil man zu Hause mit 0:1 unterlegen war.

Doch anders als im Stadio Olimpico der ewigen Stadt, wo nur etwas mehr als 40.000 Zuschauer dem Kick beiwohnten, wird das Berliner Olympiastadion an diesem Sonnabend prall gefüllt sein. Auf diese prickelnde Atmosphäre freut sich Doekhi. „Da kommen die Emotionen hoch in dieser Stimmung mit den Fans“, so der Niederländer. 

Beim 1. FC Union kehrt Flankengott Trimmel zurück

Gegen Hertha rechnet Doekhi fest damit, dass die Eisernen wie schon bei den ersten beiden Spielen des Jahres gegen Hoffenheim (3:1) und in Bremen (2:1) wieder ihre Stärken ausspielen können. Beispielsweise bei Flanken und Kopfbällen. Elf Kopfballtreffer sind Ligabestwert! Hertha ist da ja ziemlich anfällig.

Gegen Hoffenheim schädelte Doekhi ja die Kugel doppelt rein, jeweils auf Vorlage von Christopher Trimmel. Und der dürfte auch wieder dabei sein. In Bremen zirkelte Josip Juranovic die Kugel punktgenau auf das Haupt von Kevin Behrens, wodurch der seinen persönlichen Startelf-Fluch endlich beenden konnte. Sieht man Doekhi jetzt wieder in Aktion in Herthas Strafraum? 

Der 1. FC Union erzielte die meisten Kopfballtore der Liga

„Wir haben einige gute Spieler, die bei ruhenden Bällen das gut können. Und einige, die diese Bälle auch verwerten können. Standards sind eine unserer Waffen“, sagte Doekhi, der gegen Hertha jetzt unbedingt die nächsten drei Zähler einfahren will. Um weiter ein Stachel im Fleisch der Großen sein zu können. Alles eine Frage des Kopfes eben. 

„Es ist verrückt, wenn du auf dem zweiten Platz stehst und 33 Punkte hast. Das hätte ich mir im Sommer, als ich gekommen bin, nicht ausmalen können. Aber es ist erst die Hälfte des Weges“, sagte Doekhi und zeigte damit, dass beim 1. FC Union die Gier nach mehr ungebrochen ist. 

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