Abschluss des 24. Spieltages

Für den 1. FC Union heißt es beim VfL Wolfsburg: Aller guten Dinge sind drei

Nach den Erfolgen in der Liga und im DFB-Pokal wollen die Köpenicker jetzt den dritten Streich in Folge gegen die Niedersachsen landen.

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Kevin Behrens erzielte im Pokal den 2:1-Siegtreffer für den 1. FC Union gegen den VfL Wolfsburg.
Kevin Behrens erzielte im Pokal den 2:1-Siegtreffer für den 1. FC Union gegen den VfL Wolfsburg.imago/Matthias Koch

Einmal ist kein Mal! Zweimal kein Zufall. Und drei? Wie sagt der Volksmund? Alle guten Dinge sind, na klar, drei. Da ist es nur logisch, dass der 1. FC Union sich das zu eigen machen will, wenn er zum Abschluss des 24. Spieltages am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) beim VfL Wolfsburg gastiert.

Zweimal kreuzten sich die Wege der Köpenicker und der VW-Werksfußballer schon in dieser Saison. Zweimal behielt der 1. FC Union die Oberhand. In der Liga (2:0) und im Pokal (2:1). Dreimal soll also nicht nur Bremer Recht sein, sondern jetzt auch der Eisernen Recht.

Klar, dass Trainer Urs Fischer nicht müde wird zu betonen, dass es enge Spiele waren. Und er auch jetzt ein enges Spiel erwartet. Zumal die Eisernen bislang nur zu Hause gegen die Wölfe jubeln konnten. In der Stadt an der Aller gab es nur Niederlagen und nicht mal ein einziges Tor zu feiern für die Köpenicker. Zumindest nicht in Pflichtspielen. Nicht in diesem Jahrtausend. Und auch nicht in der Relegation zur Zweiten Liga Ende Mai 1992. Damals hieß es sogar 0:4 aus Köpenicker Sicht.

Die Torflaute des 1. FC Union in der Liga juckt Urs Fischer nicht

Soll sich ändern. Doch um gewinnen zu können, muss man eben treffen, wie Fischer fachlich korrekt anmerkte. Und dass das in den letzten drei Ligaspielen nicht gelang, ist für Fischer kein Grund zur Besorgnis. „Entscheidend  ist, dass wir wissen, dass wir treffen können“, lautete sein Verweis auf die beiden Europacup-Abende gegen Ajax Amsterdam (3:1) und SG Royale Union Saint-Gilloise (3:3). Es wird also kein unnötiges Kopfzerbrechen auf eiserner Seite geben. Was schon mal gut ist für einen möglichen Erfolg.

Natürlich stehen beide Mannschaften unter Druck. Die Eisernen, denen man zwar keine Kriese in der Liga, wohl aber eine Torflaute nachsagen kann, weil sie die Ergebnisdelle aus zuletzt drei Spielen ohne Sieg (torlose Unentschieden zu Hause gegen Schalke 04 und den 1. FC Köln, ein 0:3 beim FC Bayern) ausbügeln wollen.

Der VfL Wolfsburg droht Europa aus den Augen zu verlieren

Die Hausherren drückt der Schuh aber noch ein Stückchen mehr. Denn aus den letzten fünf Spielen – darunter übrigens auch ein 0:0 gegen Schalke – konnte die Elf von Niko Kovac nur fünf Zähler holen. Damit rutschten die Niedersachsen in der Tabelle auf Rang acht ab, wurden vom FSV Mainz 05 überholt und sind erst mal raus aus den Europacup-Rängen. Als Siebter kann man ja noch darauf hoffen, dass einer der ersten sechs, die allesamt noch im DFB-Pokal dabei sind, sich den Pott krallt. Dann dürfte man in der Conference League ran. Was bei den Ambitionen des VfL so gerade eben noch als standesgemäß betrachtet wird.

Eine Pleite kann sich Kovac also nicht leisten. Zumal er als ehemaliger Herthaner zwar die Leistung der Eisernen in den vergangenen Jahren sehr lobt („toller Weg“, „einzigartig gut“), im Kern seines Wesens aber ein Blau-Weißer ist. Was angesichts von 242 Kicks für die alte Dame in Liga eins und zwei nicht groß verwundern dürfte.

Dass Wolfsburgs Trainer einen Frischevorteil für sein Team erwartet, weist Fischer zwar nicht von der Hand. Aber es juckt ihn nicht sonderlich. „Natürlich hat das Spiel am Donnerstag Kraft gekostet. Aber wir hatten drei Tage Zeit, zu regenerieren“, so der Schweizer Fußballlehrer.

So feierte der 1. FC Union den 2:1-Pokalerfolg über den VfL Wolfsburg.
So feierte der 1. FC Union den 2:1-Pokalerfolg über den VfL Wolfsburg.imago/Matthias Koch

Ausschlaggebender ist für ihn eher, dass seine Mannschaft in dieser Saison in der Fremde nicht mehr fremdelt. Der 1. FC Union liegt in der Auswärtstabelle auf Rang drei hinter den Bayern und Borussia Dortmund. Weil er gereift ist. Erfahrungen gemacht hat. Und halt auch bei etwaigen Rückständen eben nicht in blinden Aktionismus verfällt.

Der 1. FC Union reist als drittstärkstes Auswärtsteam zum VfL Wolfsburg

„Das ist auch eine Kopfsache, dass wenn du mal zurückliegst, es auch auswärts nicht vorbei ist. Ein Spiel dauert so lange, bis der Schiri es beendet. Und wir alle wissen, es kann sehr schnell gehen im Fußball“, so Fischers Verweis auf das Momentum in einem Spiel. „Da helfen dir Situationen, die du erlebst hast, dass du Spiele drehen konntest. Wir gehen mit der Einstellung ins Spiel, auch auswärts zu punkten“, so der 57-Jährige.

Zumal die Wölfe zu Hause eben auch keine übermäßige Macht sind. Nur vier von elf Versuchen endeten mit einem Dreier. Und dreimal gab es Heimniederlagen zu beklagen. Der 1. FC Union wird alles dransetzen, dass es an diesem Sonntagabend heißt: Wolfsburg zum Ersten, Wolfsburg zum Zweiten und Wolfsburg zum Dritten!

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