Sheraldo Becker macht das 1:0 für den 1. FC Union.
Sheraldo Becker macht das 1:0 für den 1. FC Union. Imago/Eibner

Und wieder ist die Tür zur Champions League ein Stückchen weiter auf für den 1. FC Union! Mit 3:0 (0:0) bezwingen die Eisernen Schlusslicht VfB Stuttgart nach einer deutlichen Leistungssteigerung in Durchgang zwei. Fluch gegen Schlusslichter abgehakt, Platz drei verteidigt, Leipzig patzte zu Hause gegen Mainz. Und der Vorsprung auf die Sachsen auf Rang fünf beträgt jetzt sechs Zähler. Union, lass dir knutschen!

Etwas überraschend stand auf einmal Lennart Grill im Kasten der Köpenicker. Die etatmäßige Nummer eins, Frederik Rönnow (30), hatte sich im Abschlusstraining eine muskuläre Geschichte zugezogen. Sogar ein Einsatz am Dienstag im Pokalviertelfinale bei Eintracht Frankfurt (18 Uhr/ZDF und Sky) ist gefährdet. 

Grill, den die Köpenicker unter der Woche endgültig aus Leverkusen losgeeist hatten, kam also zu seinem fünften Ligaeinsatz in eisernen Diensten. Sein Debüt in Köln beim 1:0 war seinerzeit noch erfolgreich gewesen. Die anderen drei Einsätze kurz vor der WM-Pause endeten mit elf Gegentoren und einem mageren Zählerchen beim 2:2 gegen Augsburg.  Nun also sein zweites Heimspiel. Und es war ein im Großen und Ganzen recht geruhsamer Nachmittag für den 24-Jährigen. Was man allerdings auch von der ganzen ersten Hälfte behaupten konnte. 

Der 1. FC Union drehte in Durchgang zwei auf

Auf einmal stand Grill doch im Mittelpunkt. Bei einem Klärungsversuch an der Außenlinie des Strafraums schoss Grill Stuttgarts Perea an, der ging an ihm vorbei und schob die Kugel ins verwaiste Tor (35.). Allerdings kam er an Unions Schlussmann nur mit einem Handspiel vorbei. Die Videobilder entlarvten den VfB-Angreifer, das Tor wurde kassiert. Kurz vor der Pause konnte sich Grill dann doch noch auszeichnen. Mit einem langen Bein verhinderte er den Rückstand gegen Tiago Tomas (43.). 

Sollte etwa schon wieder ein Schlusslicht gegen Union punkten? Sechsmal in Folge war den Eisernen kein Dreier gegen einen Träger der Roten Laterne gelungen. Letztmals gelang den Köpenickern das am 16. Juni 2020 gegen den SC Paderborn. Aber auch da nur durch ein Eigentor von Ben Zolinski!

Sheraldo Becker erlöst sich und den 1. FC Union

Halbzeit zwei konnte nur besser werden. Und wurde sie auch. Zunächst scheiterte Janik Haberer (48.) noch knapp, dann war Sheraldo Becker auf einmal zur Stelle! Was ihm gegen Frankfurt noch verwehrt blieb, gelang jetzt gegen den VfB nach Hereingabe von Jerome Roussillon. Da war sie, die ersehnte Führung (51.). Endlich Tor Nummer acht nach schier endlosen 143 Tagen der Torflaute. Artistisch erzielt. 

Und wenn es läuft, dann läuft es. Auch Kevin Behrens durfte sich über einen Treffer freuen. Mit Verzögerung aber. Zunächst musste eine Abseitsstellung überprüft werden, ehe das Tor zählte – 2:0 nach 67 Minuten. Als dann auch noch der Ex-Unioner Genki Haraguchi ins eigene Netzt traf bei einem Klärungsversuch gegen einen Schuss von Behrens  (68.), war der Drops endgültig gelutscht. Nun gut, Grill durfte noch die eine oder andere Parade zeigen. Weil der VfB sich weiter mühte. Aber das war zu wenig insgesamt. Freude pur in der Alten Försterei. Die Champions League rückt immer näher. 

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