Andreas Luthe streckt sich vergeblich. Andre Hahn besiegelte die 2:0-Niederlage der Eisernen.
Andreas Luthe streckt sich vergeblich. Andre Hahn besiegelte die 2:0-Niederlage der Eisernen. imago/Matthias Koch

Hatte man es vorher ahnen können? Also nicht, weil Max Kruse nicht mehr da ist. Sondern einfach, weil Augsburg Union nicht zu liegen scheint. Die Bestätigung dafür gab es wieder einmal an diesem Sonnabend. Der 1. FC Union verliert 0:2 (0:1) in Augsburg, kassiert die erste Niederlage 2022 und verpasst den Sprung auf Rang drei. 

Von Beginn waren die Eisernen nicht im Spiel, kamen mit dem Pressing der Hausherren nicht zurecht. Dass die Führung des FCA auch noch hausgemacht war, weil Union-Keeper Andreas Luthe den von Ex-Herthaner Arne Maier bedrängten Robin Knoche den Ball in die Füße zu spielen suchte, anstatt die Kugel auf die Tribüne zu hauen, passte ins Bild. Knoche konnte das nicht mehr reparieren, und Michael Gregoritsch war am Ende der Nutznießer (16.). Daran hätte auch ein Max Kruse nichts geändert.

Hahn ärgert Union mit Sonntagsschuss

Auch bei dem zweiten Gegentreffer des Tages, entstanden aus einer eigentlich harmlosen Einwurfsituation, stand seltsame Passivität Pate für den Sonntagsschuss von Andre Hahn, der unhaltbar für Luthe im Netz zappelte (59.). Niko Gießelmann hatte im Rückwärtsgang die Lücke einfach zu groß werden lassen, die der von Florian Niederlechner bediente FCA-Stürmer aus 22 Metern cool nutzte. An dem Tag wohl schon die Entscheidung. Denn der Anschluss, der das Blatt vielleicht noch hätte wenden können, wollte nicht fallen.

Man könnte nun an dieser Stelle auf die Möglichkeiten der Eisernen verweisen. Die Beste war noch dem eingewechselten Kruse-Ersatz Sven Michel vorbehalten (65.). Auch Gießelmann hätte bei besserem Kopfballtiming durchaus als Schütze in Erscheinung treten können. Union steckte ja trotzdem nicht auf. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Fuggerstädter an diesem Tag einfach mal Herr im Ring waren. So bitter das auch klingt.

Union baut Kellerkinder gerne auf

Urs Fischer hatte es mit einer Doppelspitze versucht, Taiwo Awoniyi durfte sich neben Andreas Voglsammer tummeln. Sheraldo Becker hingegen kam neben Genki Haraguchi im Mittelfeld zum Zug. Der Japaner blieb völlig blass, Becker konnte seine Fähigkeiten dort nicht richtig ausspielen. Und hinten war die gesamte Abwehr irgendwie ungewohnt fehleranfällig.

Es bleibt dabei, dass die Eisernen traditionsgemäß gerne kriselnden Klubs ein wenig Aufbauhilfe zu leisten versuchen. Fürth schenkten sie den ersten Bundesliga-Heimsieg in der Klubgeschichte der Kleeblätter. In der Vorsaison, als Schalke versuchte, Tasmanias Negativrekord zu überbieten, waren die Köpenicker einer von zwei Klubs, die gegen die Königsblauen in der gesamten Saison nicht gewinnen konnten.

Manch schönen Kick haben die Eisernen ihren Anhängern in dieser Spielzeit schon geboten. Dieser gehörte mit Sicherheit nicht dazu.

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