Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt kein Erbarmen. Der Unparteiische präsentiert Robert Andrich (M.) die Gelbe Karte. Schon seine zehnte Verwarnung der laufenden Spielzeit.
Schiedsrichter Tobias Stieler zeigt kein Erbarmen. Der Unparteiische präsentiert Robert Andrich (M.) die Gelbe Karte. Schon seine zehnte Verwarnung der laufenden Spielzeit. Foto: Union-Pool/Matthias Koch

Es war ein Tor mit einem extrem langen Anlauf. Zeitlich und räumlich. Weit über 40 Versuche hatte Unions Aggressive-Leader Robert Andrich gebraucht, bis es endlich so weit war. Beim 1:1 gegen Schalke 04 erzielte der gebürtige Potsdamer seinen ersten Bundesligatreffer für die Eisernen. 

Auf dem Feld musste er dafür einen fast langen 70 Meter Sprint hinlegen. "Ich bin erst mal auf Verdacht losgerannt, habe dann den Raum erkannt. Ein Superball von Toni (Anthony Ujah, d. R.). Der erste Kontakt war gut, da habe ich den voll auf dem Linken gehabt und habe ihn dann reingehauen", erinnert sich der Torschütze und ergänzt lachend: "Es war endlich mal an der Zeit nach 48 Versuchen. Manchmal hatte eben ein bisschen auch das Glück gefehlt."

Scheint so, als ob Andrich vorher Kurier gelesen hat. Da hatten wir ja gefordert, dass er endlich mal knipsen sollte. Allerdings scheint er den zweiten Teil des Artikels nicht ganz beherzigt zu haben. Unserer Empfehlung auf das weitere Sammeln von Verwarnungen zu verzichten, folgte der 25-Jährige eben nicht. Gegen Schalke gab es die zehnte Gelbe Karte der laufenden Saison. Damit fehlt Andrich kommendes Wochenende in Köln. Die dritte Zwangspause für ihn, nachdem er zuvor schon in den beiden Partien gegen Mönchengladbach nicht mitwirken durfte.

Urs Fischer lobt Robert Andrichs Spielstil

Trainer Urs Fischer nahm es ihm nicht weiter krumm. "Bei mir überwiegt die Freude, dass er ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Er war wieder präsent in den Zweikämpfen, er hat ein Tor gemacht. Die Gelbe liegt nun mal im Ermessen des Schiris", so Fischer. Andrich lebe halt extrem von seiner Präsenz, seiner physischen Robustheit und seinen Zweikämpfen. "Ich hatte in der Vorwoche gesagt, dass er sich bei der Gelb-Roten cleverer hätte verhalten müssen. Das hatte ich gemeint. Heute hat er aber trotz Gelb durchgespielt, obwohl er vor der Pause schon Gelb gesehen hatte. Da sind meine Worte vielleicht schon auf fruchtbaren Boden gefallen", meinte Fischer.

Kleiner Trost: Trotz seiner Gelbsucht hat Andrich einen Klaus Gjasula noch nicht erreicht. Der Paderborner kommt schon auf 16 Verwarnungen in der laufenden Spielzeit.